BIBLIOTHEK DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG
DEKORATION BIBLIOTHEK DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG DEKORATION

DIE BIBLIOTHEK DES DEUTSCHEN GEWERKSCHAFTSBUNDES


Die Bibliothek des Deutschen Gewerkschaftsbundes zeichnet sich durch eine Vielzahl seltenster Stücke und Unikate aus.

Protokolle, Geschäftsberichte, gedruckte Tarifverträge, Agitationsbroschüren und Mitgliederzeitschriften der Gewerkschaften fanden vor 1933 nur selten den Weg in staatliche Bibliotheken. Sie zählen heute zu den gesuchten Kostbarkeiten, die hier gefunden werden können.

Schwerpunkt der historischen Sammlung sind die Veröffentlichungen der Gewerkschaften aller weltanschaulicher und politischer Richtungen (sozialdemokratische, christliche, liberale, kommunistische und anarchistische Verbände). Hinzu kommen Publikationen von internationalen Berufssekretariaten und verschiedener Berufsgruppen (Arbeiter, Angestellte und Beamte). Ergänzt ist der Bestand mit Arbeitgeberliteratur und konservativen Publikationen.

Für die Zeit nach 1945 umfaßt der Bestand nahezu vollständig die deutschsprachigen Veröffentlichungen über die deutsche Gewerkschaftsbewegung. Besonders wertvoll war der Zufluß "grauer Literatur" aller Gliederungen des DGB und seiner Einzelgewerkschaften. Diese Literatur außerhalb des Verlagsbuchhandels repräsentiert das gedruckte Gedächtnis der arbeitenden Menschen in unserem Land.

Die Grundlage der DGB-Bibliothek bildeten die geraubten Bestände aus zahlreichen Gewerkschaftsbibliotheken nach den Besetzungen der Gewerkschaftshäuser am 2. Mai 1933 durch die nationalsozialistischen Machthaber. Die Bestände wurden von der Deutschen Arbeitsfront (DAF) in Berlin eingelagert und notdürftig verwaltet. Nach der bedingungslosen Kapitulation "teilten" sich 1945 die beiden größten Besatzungsmächte die alten Gewerkschaftsbestände. Die amerikanische Besatzungsmacht transportierte "ihre" Bücher zunächst in die Vereinigten Staaten, wo sie von deutschen Emigranten betreut wurden.

1949 gaben die amerikanischen Behörden die Bestände auf Bitte des neugegründeten Deutschen Gewerkschaftsbundes zurück. Die Bibliothek fand ihren Platz am Sitz des Gewerkschaftsdachverbandes in Düsseldorf. Durch Kauf, Tausch und Spenden von Einzelpersonen konnte der Bestand ebenso erheblich vergrößert werden wie durch die Auflösung von Bibliotheken der Einzelgewerkschaften.

Die Bestände werden seit 1994 durch die Friedrich-Ebert-Stiftung gepflegt und systematisch ergänzt. Ihre Benutzung erfolgt über die Infrastruktur der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Im Februar 1995 übergab der Geschäftsführende Bundesvorstand des DGB die Bibliothek in die Obhut der Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Übergabe erfolgte im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen der Übernahme des DGB-Archivs. Die Bibliothek bleibt Eigentum der Gewerkschaften.

Von 120,000 Bänden sind ca. 70.000 Bände durch konventionelle Kataloge erschlossen. Die EDV-gerechte Erfassung der Kataloge ist weitgehend abgeschlossen

(Sobald die Konversion des Zettelkataloges in maschinenlesbare Daten beendet ist, wird der gesamte Katalog der Bibliothek des Deutschen Gewerkschaftsbundes als Teil des Bibliothekkatalogs der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung ebenfalls über Internet zugänglich sein).


©Friedrich Ebert Stiftung | Webmaster | technical support | net edition Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung | April 1999