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Zum ver.di-Kongreß:
Gewerkschaften im Aufbruch, Umbruch, Abbruch?

 

Zum Vorwort   Zu diesem Heft (Seite 129)

 

  Gerhard Beier ( )
Wenn die Solidarität stimmt...
Aufbruch in schwieriger Zeit
(Seite 130)

Die moderne Arbeiterbewegung hat neben hundertfünfzig Jahren stürmischer Forentwicklung auch Krisen erleben müssen. Besonders die Solidarität als Grundwert hat gelitten. Die Gewerkschaften haben heute die vorrangige Aufgabe, das Ideal der Solidarität bei sich wandelnden Organisationsformen zu erhalten.

 

  Birgit Mahnkopf/Elmar Altvater 
Der Weltmarkt und die Welt der Arbeit – Gewerkschaften in Zeiten der Globalisierung
(Seite 136)

Durch die fortschreitende Globalisierung besonders von Finanzmärkten entstehen für die Gewerkschaften neue Probleme: Einsparung von Arbeitskräften, Abbau sozialer Leistungen, erschwerte Organisation neuer Arbeitnehmer. Die Gewerkschaften müssen also ihre Aufgabenbereiche qualitativ erweitern. Allerdings können sie das nicht allein - sie müssen verstärkt mit ihnen bisher oft fremden Akteuren wie Nichtregierungsorganisationen, Menschenrechtsgruppen, Umweltbewegungen oder sozialen Selbsthilfegruppen zusammenarbeiten. Diese Kooperation ist notwendiger denn je, um der Interessenvertretung von Arbeitnehmern unter den Bedingungen der Globalisierung gerecht werden zu können.

 

 Ingrid Kurz-Scherf/Bodo Zeuner
Politische Perspektiven der Gewerkschaften zwischen Opposition und Kooperation
(Seite 147)

In der gegenwärtigen Situation eines sozio-ökonomischen Wandels sind die Gewerkschaften einerseits als Verteidiger der Errungenschaften der Vergangenheit Opposition, andererseits, als Akteure bei der Restrukturierung der modernen Gesellschaften, Kooperationspartner. Die Erweiterung des gewerkschaftlichen Konzepts von Interessenpolitik steht keineswegs im Widerspruch zu der weiterhin wichtigen Verankerung von Gewerkschaften in Betrieben und dem zentralen Stellenwert von Tarifpolitik. Allerdings brauchen Gewerkschaften zunehmend die Kooperation mit anderen gesellschaftlichen Kräften, wozu es auch eines starken DGB bedarf.

 

Zum Beitrag   Martin Behrens/Carola M. Frege/Mike Fichter 
Gewerkschaftspolitische Handlungsoptionen
(Seite 161)

Die wirtschaftlichen und politischen Erfolge der Gewerkschaften nach dem Krieg verdeutlichen deren Handlungsfähigkeit. Sie konnten ihre Ziele für sich selbst, für die Öffentlichkeit und gegenüber den Arbeitgebern verbindlich definieren. Damit sie den neuen Herausforderungen gerecht werden können, müssen sie ihr Blickfeld sowohl erweitern als auch verengen. Das heisst, sie müssen die europäisch-internationale Sicht in ihr Handeln integrieren und sich gleichzeitig intensiver um die betriebliche Ebene kümmern.

 

Zum Beitrag Wolfgang Hasibether
Ver.di kommt - Auf dem Weg zur erneuerten Gewerkschaftsbewegung
(Seite 172)

Mit dem Zusammenschluss von fünf Gewerkschaften zu ver.di kündigt sich ein neues Zeitalter der Gewerkschaftsbewegung an. Es bedarf noch einiger Anstrengung, um aus ver.di eine schlagkräftige Organisation zur Interessenvertreung der abhängig Beschäftigten zu machen. Eines der größten Probleme von ver.di bleibt die Frage der flächendeckenden Mitgliederbetreuung.

 

Nachruf
Lothar Pinkall gestorben
(Seite 184)

 

Aussprache
Deutscher Hochmut statt internationaler Solidarität – ein trauriger Vorfall
(Seite 186)

Zu den Beiträgen von Oskar Negt und Anke Hassel in Heft 1/2001, S. 1-15