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TEILDOKUMENT:
Erfolgsindikatoren im internationalen Vergleich Die Produktion am Standort D ist wettbewerbsfähig, wenn die Produkte sich auf den international umkämpften Märkten verkaufen lassen und wenn dabei ein hohes Einkommen für die Beteiligten - also die Kapitalseigner, die Arbeitskräfte, den Staat, die Allgemeinheit (u.a. in Form von halbwegs intakter Umwelt) - anfällt. In einem unmittelbaren Sinne zeigt sich Wettbewerbsfähigkeit in den Verkaufserfolgen. Einen Indikator hierfür liefert der internationale Vergleich der Exportentwicklung.
Man sieht, Deutschland hat, ebenso wie Japan, seit 1985 stark an Exportdynamik verloren.
Es geht aber, wie gesagt, nicht nur darum, viel zu verkaufen, sondern auch darum, gut dabei zu verdienen. Wie sich die mit den Exporterlösen erworbene Importkaufkraft entwickelt hat, zeigt das folgende Schaubild.
Auch so gesehen steht Deutschland im Vergleich der Industrieländer nicht sehr gut da. Der letztendliche Prüfstein für die internationale Wettbewerbsfähigkeit einer Nation ist der Wohlstand, den sie sich im Austausch mit anderen Nationen - gleichsam weltmarktsicher" - erwirtschaftet.
Das Bild ist ambivalent. Es zeigt eine Redynamisierung der deutschen Wirtschaft seit Mitte der 80er Jahre. Die Frage ist jedoch, wie weit sich darin der durch die deutsche Vereinigung ausgelöste Sonderwachstumsschub widerspiegelt. Ein Teil der zusätzlichen Produktion wird durch das Bevölkerungswachstum in ihrer Wohlstandswirkung neutralisiert. Was übrig bleibt, drückt sich im Prokopf-Wirtschaftswachstum aus. Langfristig betrachtet liegt Deutschland (West) hierbei leicht über dem Durchschnitt der Industrieländer.
Will man die rein binnenwirtschaftlichen Faktoren, die für die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes eine Rolle spielen, aus der Betrachtung möglichst ausschalten, bietet sich die der internationalen Konkurrenz besonders stark ausgesetzte Industrieproduktion als Altemativindikator an.
Dieser Indikator weist Deutschland als ein Land aus, das in den letzten 20 Jahren gegenüber vielen Konkurrenten (nicht alle sind statistisch erfaßt) ständig zurückgefallen ist. © Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Juli 1999 |