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Vorwort Druck-Ausgabe: Seite 3 Die Einführung der neuen Kommunikations und Informationstechniken schreitet zügig voran. Sie werden in wenigen Jahren voraussichtlich zu einem weitgehenden Zusammenwachsen von Computer- und Telekommunikations-Technologien führen. Diese Entwicklung erschwert die Durchsetzung des Urheberrechts zum Schutz geistigen Eigentums. Das Urheberrecht sichert Autoren und Produzenten sowohl die Kontrolle als auch die Beteiligung an der wirtschaftlichen Verwertung ihrer Werke. Wie aber können wirksam geistiges Eigentum und erworbene Rechte geschützt werden, wenn es nur ein paar Mausklicks bedarf, um ,per digitaler Technik perfekte Duplikate der Werke herzustellen und sie weltweit zu verbreiten? Die Urheber, die Rechteinhaber und die Politik sind gefordert, auf diese neue Situation zu reagieren. So muß die Gesetzgebung zum einen soviel Rechtssicherheit bieten, daß schöpferische Tätigkeit und Investitionen in diesem Bereich nicht gebremst werden. Zum anderen dürfen z.B. die Nutzer von öffentlichen Bibliotheken durch eine Stärkung des Urheberrechtes im digitalen Bereich nicht von den Werken ausgeschlossen werden. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat Dr. Thomas Dreier, wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Patent-, Urheber- und Wettbewerbsrecht in München, gebeten, die Auswirkungen der neuen Technologien auf das Urheberrecht zu untersuchen und den gesetzgebungspolitischen Handlungsbedarf herauszuarbeiten. Der Autor sieht das Urheberrecht auch in der digitalen Welt als unverzichtbares Instrument kultureller und wirtschaftlicher Steuerung, das aber dringend einer Anpassung an die geänderten technologischen Möglichkeiten der Verwertung bedarf. Nicht nur auf nationaler Ebene muß für Klarheit gesorgt werden, die beteiligten Parteien sind auch aufgefordert, auf internationaler Ebene aktiv auf eine weltweite Harmonisierung des Urheberrechts hinzuwirken. Der gesellschaftliche Wandel, der sich durch die Möglichkeit der digitalen Kommunikation und Information vollzieht, ist derzeit noch kaum einschätzbar. Die Friedrich-Ebert-Stiftung möchte mit ihren Gutachten und Fachgesprächen in diesem Bereich Impulse geben und das Gespräch zwischen den Akteuren voranbringen. Dr. Jürgen Burckhardt
Druck-Ausgabe: Seite 4 = Leerseite Druck-Ausgabe: Seite 5-6 = Inhaltsverzeichnis © Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | März 1999 |