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TEILDOKUMENT:
Vorbemerkung Angesichts des Einbruchs der Industrieproduktion und der Arbeitsmarktkrise im Umstrukturierungsprozeß in Ostdeutschland richtete sich das Augenmerk sehr früh und sehr schnell auf den Wirtschaftsbereich Fremdenverkehr, dem eine rasche positive Entwicklung zugetraut wurde. Vor diesem Hintergrund avancierte der Tourismus sogar zu einem Hoffnungsträger für den wirtschaftlichen Aufschwung. Die Probleme im Tourismus waren jedoch so verschieden von denen anderer Wirtschaftsbereiche nicht: es gab Fehleinschätzungen des Marktes, sowohl hinsichtlich des Angebots als auch der Nachfrage, Defizite in der Infrastruktur, Verzögerungen bei der Privatisierung von Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben. Man mußte neuen Qualitätsstandards genügen, Organisations- und Verwaltungsstrukturen waren zu entwickeln, Konzepte zu erarbeiten, zu bewerten und umzusetzen. Förderprogramme waren zu konzipieren und zu koordinieren, die Vergabepraxis mußte sich erst einspielen. Konflikte zwischen Naturschutz und touristisch-wirtschaftlicher Nutzung wurden und werden teilweise lebhaft ausgetragen. Auch die Stimmung hat sich im Verlauf der letzten fünf Jahre verändert. Während anfangs eine noch sehr hoffnungsvolle, beinahe euphorische Stimmung vorherrschte, sind in späteren Jahren die Aussagen doch sehr viel differenzierter. Die Zeiten des "Schnuppertourismus" sind mittlerweile Vergangenheit, die Schonfrist für Hotellerie und Gastronomie ist abgelaufen. Die Privatisierung der Ferieneinrichtungen ist mittlerweile ebenso weitgehend abgeschlossen wie die Vereins- und Verbandsbildung fortgeschritten ist und z.T. sogar völlig neue Strukturen hervorgebracht hat. Neue Betriebe sind entstanden, andere wurden modernisiert, Anschubfinanzierungen sind ausgelaufen. Mit einer Fachkonferenz am 24. Mai 1995 in Oberhof/Thüringen wollten wir Gelegenheit geben, einmal Bilanz zu ziehen, Erfolge und Fehlschläge mit den Erwartungen und Hoffnungen zu vergleichen, um die weiteren Perspektiven zu entwickeln, Möglichkeiten, Mittel, Wege und Handlungserfordernisse zu diskutieren. [Seite der Druckausgabe: 2] Die zentralen Themen dieser Veranstaltung waren:
Die vorliegende Broschüre gibt die wesentlichen Ergebnisse der Fachkonferenz in thematisch strukturierter Form wieder und ergänzt sie um einige statistische Daten. Für die Konzeption und Durchführung der Konferenz sowie die Redaktion des Tagungsberichts war Udo Scholten vom Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung verantwortlich. Der Verfasser der Broschüre ist Dr. Helmer Vogel von der Universität Würzburg. Bonn, Dezember 1995 © Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Oktober 2000 |