Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Eine internationale Sozialistenkonferenz in Zürich berät den Standpunkt der sozialistischen Parteien zu den Vereinten Nationen. In München beginnt auf Einladung des bayerischen Ministerpräsidenten H. Ehard (CSU) die einzige gesamtdeutsche Konferenz der Ministerpräsidenten aller deutschen Länder. Gegenstand der Beratungen soll eine gemeinsame Vorlage an die Militärregierungen über Maßnahmen für bessere Lebensbedingungen und gegen die im Nachkriegsdeutschland grassierende Hoffnungslosigkeit sein.
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
6./8. Juni 1947
K. Schumacher erläutert die Politik der SPD. Bei der Abstimmung über die Aufnahme der SPD in das Socialist Information and Liaison Office (SILO) fehlt an der zur Aufnahme nötigen Zweidrittelmehrheit eine Stimme. Die Konferenz beschließt jedoch eine Internationale Kontaktkommission einzusetzen, die in Deutschland die Politik der SPD weiter studieren und der nächsten Konferenz einen Bericht vorlegen soll.
Bei der Vorbesprechung fordern die Regierungschefs der Länder der sowjetischen Besatzungszone, daß folgender Antrag als erster Punkt auf die Tagesordnung zu setzen sei: »Bildung einer deutschen Zentralverwaltung zur Verständigung der demokratischen deutschen Parteien und Gewerkschaften, um einen deutschen Einheitsstaat zu schaffen.«
Da dieser Antrag von den westlichen Vertretern abgelehnt wird, verlassen die Ministerpräsidenten aus der sowjetischen Besatzungszone die Konferenz.
Die Konferenz verabschiedet u. a. Entschließungen zur Kohlenfrage, zur Behebung der Ernährungskrise, über Sofortmaßnahmen zur Behebung der Wirtschaftsnot, über grundsätzliche Fragen der deutschen Wirtschaft und über die Regelung des Besatzungsrechts.