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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
9./17. Dez. 1926

Am 9. hält die Reichstagsfraktion der SPD eine Entscheidung über die künftige Gestaltung der Reichsregierung für notwendig. Am 15. erklärt sich die Reichsregierung bereit, mit der SPD über die Bildung einer »Großen Koalition« zu verhandeln. Die SPD verlangt dazu aber den Rücktritt der Regierung W. Marx (Zentrum).
Ph. Scheidemann kritisiert bei der Behandlung des Mißtrauensantrags der SPD im Reichstag sehr scharf die Reichswehr, deren Finanzierung durch Rußland, die engen Beziehungen der Reichswehr zu Großindustriellen und die Verbindung der Reichswehr mit rechtsgerichteten Verbänden, während gleichzeitig die Außenpolitik G. Stresemanns von der Reichswehr durchkreuzt werde. Wegen dieser Verhältnisse entzieht die SPD dem Wehrminister O. Geßler ganz ausdrücklich das Vertrauen. Der völkische Abgeordnete J. v. Ramin hält daraufhin jede Gemeinschaft mit Ph. Scheidemann für Landesverrat.
Der Mißtrauensantrag gegen die Regierung wird mit 249 Stimmen der SPD, KPD, DNVP und der Völkischen, die aber die SPD-Begründung ausdrücklich ablehnen, gegen 171 Stimmen angenommen.



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net edition fes-library | Juni 2001