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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
15. Nov. 1918

Gründung der »Zentralarbeitsgemeinschaft der industriellen und gewerblichen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Deutschlands«.
Die Gewerkschaften und die Arbeitgeberverbände vereinbaren, daß die Gewerkschaften als die berufenen Vertreter der Arbeiterschaft anerkannt werden; eine Beschränkung der Koalitionsfreiheit der Arbeiter und Arbeiterinnen unzulässig sei; die Arbeitsnachweise gemeinsam geregelt werden und die Verwaltung paritätisch durchgeführt wird; die Arbeitsbedingungen für alle Arbeiter und Arbeiterinnen durch Kollektivvereinbarungen mit den Berufsvereinigungen der Arbeitnehmer festzusetzen seien; für jeden Betrieb mit mehr als 50 Beschäftigten ein Arbeiterausschuß einzusetzen sei, der diese zu vertreten und in Gemeinschaft mit dem Betriebsunternehmer darüber zu wachen habe, daß die Verhältnisse des Betriebes nach den Kollektivvereinbarungen geregelt werden. In den Kollektivvereinbarungen seien paritätische Schlichtungsausschüsse vorzusehen. Das Höchstmaß der täglichen regelmäßigen Arbeitszeit wird für alle Betriebe auf acht Stunden festgesetzt. Zur Durchführung dieser Vereinbarungen und zur Regelung der zur Demobilisierung, zur Aufrechterhaltung des Wirtschaftslebens und zur Sicherung der Existenzmöglichkeit der Arbeitnehmerschaft zu treffenden weiteren Maßnahmen wird von den beteiligten Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen ein Zentralausschuß auf paritätischer Grundlage mit beruflich gegliedertem Unterbau errichtet. Dem Zentralausschuß obliegt ferner die Entscheidung grundsätzlicher Fragen.
Diese Vereinbarungen treten am Tage der Unterzeichnung in Kraft und gelten bis auf weiteres mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist.

Durch Verordnung der preußischen Regierung wird das Abgeordnetenhaus aufgelöst und das Herrenhaus beseitigt.

Die erste Ausgabe von »Die Freiheit«, Organ der USPD, wird gedruckt. Sie erscheint zweimal täglich. Für das Blatt verantwortlich zeichnet S. Nestriepke, leitender Redakteur ist R. Hilferding, zur Redaktion gehören unter anderen P. Hertz und B. Schönlank, der Sohn des Reformers der Parteipresse.


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net edition fes-library | Juni 2001