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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
30. Dez. 1918/ 1. Jan. 1919

In Berlin halten Delegierte des Spartakusbundes und der »Internationalen Kommunisten Deutschlands« (IKD), den früheren Bremer Linksradikalen, einen Parteitag ab, um den Beschluß vom 29. Dezember durchzuführen.
127 Delegierte aus 56 Orten sind anwesend.
Die Konferenz nimmt nach einem Referat von K. Liebknecht eine Resolution an: »Die USP hat das Recht verwirkt, als Partei des sozialistischen Klassenkampfes anerkannt zuwerden.
Ein längeres Verweilen in der USP hieße, die Pflichten gegen das Proletariat, den Sozialismus und die Revolution aufs schwerste verletzen. Jetzt hat die Stunde geschlagen, in der alle revolutionären proletarischen Elemente der USP den Rücken kehren müssen, um eine neue selbständige Partei mit klarem Programm, festem Ziel, einheitlicher Taktik, höchster revolutionärer Entschossenheit und Tatkraft zu schaffen, als ein starkes Instrument zur Durchführung der beginnenden sozialistischen Revolution.
Indem die Reichskonferenz des Spartakusbundes das kämpfende Proletariat aller Länder brüderlich begrüßt und zur gemeinsamen Tat dpr Weltrevolution aufruft, beschließt sie:
Unter Lösung seiner organisatorischen Beziehungen zur USP konstituiert sich der Spartakusbund als selbständige politische Partei unter dem Namen »Kommunistische Partei Deutschlands (Spartakusbund)«.
Obwohl Rosa Luxemburg, K. Liebknecht und F. Levi sich für eine Teilnahme aussprechen, lehnen es die Delegierten mit 62 gegen 23 Stimmen ab, sich an den Wahlen zur Nationalversammlung zu beteiligen und stimmen für die Losung:
»Heraus aus den Gewerkschaften!«
Rosa Luxemburg spricht über das Aktionsprogramm, das am 14.Dezember veröffentlicht worden war. Der Kongreß nimmt es an. Die Konferenz erklärt: »Die Regierung Ebert-Scheidemann ist der Todfeind des deutschen Proletariats. Nieder mit der Regierung Ebert- Scheidemann!«
Die Parteileitung wird gebildet von: H. und Käte Duncker, H. Eberlein, P. Frölich, L. Jogiches, P. Lange, P. Levi, K. Liebknecht, Rosa Luxemburg, E. Meyer, W. Pieck und A. Thalheimer.
Die Mehrheit der revolutionären Obleute lehnt einen sofortigen Beitritt zur KPD ab.



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net edition fes-library | Juni 2001