Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Ph. Scheidemann erklärt das Einverständnis »im allgemeinen« mit der Regierungserklärung. Er fordert die Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit, die Beseitigung des Großgrundbesitzes und beanstandet, daß die Ausführungen des Kanzlers über die Sozialisierung »so mimosenhaft« geblieben seien. Es sei die Pflicht der Regierung, die Welt von den friedlichen Absichten Deutschlands zu überzeugen.
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
28. Juni 1920
G. Ledebour weist für die USPD darauf hin, daß den Arbeitern mit der Fortsetzung der Politik der alten Regierung nicht gedient sei, da diese den Arbeitern »so gut wie alles schuldig« geblieben sei. Er fordert die Ausdehnung der Zwangswirtschaft, die Sozialisierung des Großgrundbesitzes und des Wohnungswesens, den Friedensschluß und die Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Beziehungen mit Rußland.
Die SPD-Fraktion enthält sich beim Vertrauensvotum der Stimme, nachdem die Fraktion gegen fünf Stimmen dies am 22. Juni wegen der Regierungsbeteiligung der DVP so beschlossen hatte.