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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
21. bis 25. Aug. 1933

Konferenz der Sozialistischen Arbeiter-Internationale (SAI) in Paris. 142 Delegierte, die 36 der SAI angeschlossene Parteien aus 30 Ländern vertreten, sind anwesend.
Die Konferenz berät über die Strategie und Taktik der internationalen Arbeiterbewegung zur Zeit der faschistischen Reaktion. O. Wels erklärt, der Sieg der Nationalsozialisten in Deutschland sei in erster Linie eine Folge der mangelhaften Unterstützung, die der Republik und der Sozialdemokratie seitens der Sieger von 1918 im allgemeinen und der europäischen Arbeiterbewegung im besonderen zuteil geworden sei.
S. Aufhäuser verlangt den völligen Bruch mit der evolutionären sozialdemokratischen Tradition.
Die Konferenz stellt fest, daß angesichts der Erfahrungen in der Geschichte die Spaltung der Arbeiterklasse nicht zu rechtfertigen sei. Die SAI lehne aber alle Einheitsfrontbewegungen ab, die nicht der internationalen Einigung, sondern nur dem Kampf innerhalb der Arbeiterklasse dienten. Sie erneuert ihren Willen, alles, was in ihrer Macht sei, zu tun, um die zersplitterten Kräfte der Arbeitermassen zusammenzuführen.
Die SAI erhebt »vor der ganzen zivilisierten Welt ihren leidenschaftlichen Protest gegen die Hitlerbarbarei. Sie sendet den Opfern des deutschen Faschismus brüderliche Grüße. In brüderlicher Solidarität mit dem deutschen Volke ruft die SAI die Arbeiter und die Völker der ganzen Welt zum Kampf auf gegen den Faschismus, den Todfeind der Arbeiterklasse, der Freiheit und des Friedens« .
Die Konferenz fordert das Verbot der privaten Waffenfabrikation, die allgemeine und kontrollierte Abrüstung und ein Schiedsgericht zur Feststellung des Angreifers. Der Generalstreik ist das beste Verteidigungsmittel der Arbeiterschaft gegen den Krieg. Die Internationale erkennt für Deutschland und alle übrigen Länder die völlige Gleichheit der Rechte an, sie widersetzt sich aber jeder Verstärkung der kriegerischen Mittel Deutschlands.



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net edition fes-library | Juni 2001