Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag: 15. Dez. 1932

Reichskanzler K. v. Schleicher erklärt, sein einziger Programmpunkt sei, Arbeit zu beschaffen. Die Arbeitslosenunterstützung und die Winterhilfe sollen verbessert, in den Ostprovinzen über eine Million Morgen Land an Siedler abgegeben werden. Es gehe auch nicht an, daß große Unternehmungen alle Vorteile der Privatwirtschaft genössen, alle Nachteile aber, vor allem das wirtschaftliche Risiko, auf den Staat abwälzten.

Der SPD-Parteiausschuß stimmt dem Vorschlag des Parteivorstandes zu, den nächsten Parteitag für den 12. bis 19. März 1933 nach Frankfurt a. M. einzuberufen. Der Parteitag werde ein Bekenntnis zu den Lehren von K. Marx sein, dessen 50. Todestag in die Zeit des Parteitages fällt. Auf die Tagesordnung werden Referate von K. Hilferding über »Marx und die Gegenwart«, von S. Aufhäuser über »Wirtschaftsbekämpfung und Arbeitsbeschaffung« und von R. Breitscheid über »Wirtschaftliche und politische Völkerverständigung« gesetzt.