Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Im Schweizer Ort Zimmerwald kommen 38 oppositionelle Sozialisten zusammen. Aus Deutschland unter anderen E. Meyer, Berta Thalheimer, J. Borchardt, G. Ledebour, A. Hoffmann, J. Herzfeld, E. Vogtherr. Clara Zetkin war verhaftet worden, nachdem die Beschlüsse der Berner Frauenkonferenz in Deutschland illegal verbreitet worden waren. K. Liebknecht ist Soldat. Nachdem ein von W. I. Lenin vorgelegter Resolutionsentwurf, in dem die Umwandlung des imperialistischen Krieges in einen Bürgerkrieg gefordert wird, mit 19 gegen 12 Stimmen abgelehnt wurde, stimmen alle Delegierte für ein Manifest, in dem es u. a. heißt: »Die herrschenden Gewalten der kapitalistischen Gesellschaft tragen die volle Verantwortung für diesen Krieg. Zahlreiche sozialistische Parteien und Führer haben den Sozialismus verraten, indem sie den Beschlüssen der internationalen Kongresse von Stuttgart, Kopenhagen und Basel nicht nachgekommen sind. Sie übernehmen die Verantwortung vor der Arbeiterklasse für diesen Krieg, für seine Ziele und Methoden. Die Hauptaufgabe ist der Kampf gegen diesen imperialistischen Krieg.« Eine »Internationale Sozialistische Kommission« wird errichtet, deren Sekretär der Schweizer Sozialdemokrat R. Grimm wird.
1. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
5./8. Sept. 1915