Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Eine Konferenz der Redakteure der Parteipresse stimmt auf Vorschlag des Parteivorstandes folgenden Leitsätzen für die Haltung der Parteipresse im Kriege zu: 1. Die Parteipresse soll dem Hurrapatriotismus und chauvinistischen Treibereien entgegenwirken; 2. Annexionsgelüste bekämpfen; 3. bei Berichten über Kriegsgreuel, Gefangenen- und Verwundetenbehandlung mit größter Objektivität verfahren; 4. auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialpolitik schnell und wegweisend sein. Im Verlauf des Krieges halten sich nicht alle Parteizeitungen an diese Leitsätze. In Opposition zur Politik der Parteimehrheit stehen von Kriegsbeginn an der »Vorwärts« (bis 1915 ist R. Hilferding politischer Redakteur); die »Leipziger Volkszeitung« (H. Block); die »Bremer Bürgerzeitung« (A. Henke), die »Bergische Arbeiterstimme« (W. Dittmann), die »Niederrheinische Arbeiterzeitung« (K. Minster); die »Düsseldorfer Volkszeitung«, das Hallesche »Volksblatt«, der Braunschweiger »Volksfreund« (A. Thalheimer), der Stettiner »Volksbote«, der »Volksfreund« in Pirna (0. Rühle). Durch Eingreifen des Parteivorstandes wird im Laufe des Krieges die politische Linie einiger dieser Blätter geändert.
1. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
28. Sept. 1914