Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
A. Bebel, geboren 22. Februar 1840 in Deutz (b. Köln), Drechslermeister, 1861 Mitglied des Gewerblichen Bildungsvereins, 1864 in den Ständigen Ausschuß Deutscher Arbeitervereine gewählt, seit 1865 mit W. Liebknecht befreundet, 1866 Mitglied der Internationalen Arbeiterassoziation, 1867 als erster Arbeitervertreter in den Norddeutschen Reichstag gewählt, 1867 Vorsitzender des Verbandes Deutscher Arbeitervereine; 1869 gründet er gemeinsam mit W. Liebknecht die Sozialdemokratische Arbeiterpartei, 1872 im sog. Hochverratsprozeß zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt; 1875 in Gotha nach Gründung der Sozialistischen Arbeiterpartei wird A. Bebel Vorsitzender der Parteikontrollkommission, 1877 arbeitete er mit F. W. Fritzsche den ersten Arbeiterschutzgesetzentwurf der Sozialdemokratie aus. Nach dem Verbot der Partei 1878 übernahm A. Bebel die Funktion des Parteikassierers, im Dezember 1880 lernte er K. Marx und F. Engels persönlich kennen. 1881 wurde A. Bebel aus Leipzig ausgewiesen, 1886 im Freiberger Geheimbundprozeß zu neun Monaten Gefängnis verurteilt, 1892 zu einem der beiden Parteivorsitzenden, seit 1900 zum Mitglied des Internationalen Sozialistischen Büros gewählt, 1867-1881 und 1883-1913 MdR, in Passugg (Schweiz) gestorben. Die Sozialdemokratie verliert mit A. Bebel einen ihrer bedeutendsten Führer. Am 17. August geben ihm rund 50000 Menschen beim Begräbnis in Zürich das letzte Geleit.
1. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
13. August 1913