Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Rund 260 000 Menschen nehmen an drei öffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel in Berlin teil, nachdem für diese Versammlungen die polizeiliche Genehmigung erteilt worden war. Damit erreicht die Wahlrechtsbewegung ihren Höhepunkt, aber auch ihr Ende, da die Partei sich bereits Anfang März mit der Generalkommission verständigt hatte, die Wahlrechtsdemonstrationen nicht durch Demonstrationsstreiks zu verstärken und weiterzuführen. Darauf setzt eine lebhafte Diskussion in den Parteipublikationen ein. Rosa Luxemburg hält die Lösung der Wahlrechtsfrage nur durch eine spontane Massenaktion für möglich, während F. Mehring diese Taktik für »überflüssig« erklärt, vielmehr gelte es, alle Kräfte für die kommende Reichstagswahl einzuspannen. K. Kautsky stellt Rosa Luxemburgs »Niederwerfungstheorie« die von der Partei angewandte »Ermattungsstrategie« entgegen.
1. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
10. April 1910