Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Reichstagswahlen - die sogenannten »Hottentottenwahlen«. Der Wahlkampf wurde mit sehr starken nationalistischen Parolen geführt. Die Propaganda aller Parteien war konzentriert gegen die Sozialdemokratie gerichtet. Für diese war es der härteste und oft schikanöseste Wahlkampf seit 1887. Sie gewinnt dennoch 250000 Stimmen. Sie hat in 392 Wahlkreisen Kandidaten aufgestellt; trotz des Stimmengewinns verliert die Partei beinahe die Hälfte ihrer Mandate und zieht nur noch mit 43 Abgeordneten, das sind 10,8 %, in den neuen Reichstag. Es beginnt die Ära der »Blockpolitik«, des Bündnisses von Konservativen und Liberalen. In der Partei diskutiert man den Ausgang der Wahlen, vor allem die nationale Frage, das Militarismusproblem - K. Kautsky: »Sozialdemokratie ist Frieden« - und die Mittelstandspolitik.
1. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
25. Jan. 1907