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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
1. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
Juni 1902

Nach dem Scheitern des belgischen Massenstreiks zur Erkämpfung eines besseren Wahlrechts schreibt E. Bernstein in den »Sozialistischen Monatsheften«: Das Äußerste, was bei uns gegen das Dreiklassenwahlrecht geschähe, ist, daß von Zeit zu Zeit Anträge auf Beseitigung gestellt werden. Jederzeit könne die Frage nach verstärkten Demonstrationsmitteln an die deutschen Arbeiter herantreten. Es sei noch keines zur Sprache gebracht worden, das die gleichen Möglichkeiten wuchtiger Willensbildung der Massen biete wie dieser. Durch den politischen Massenstreik solle der Einheit des Willens der Massen in bezug auf ein bestimmtes Ziel »der stärkste, nachhaltigst wirkende Ausdruck« gegeben und die Widerstandskraft der Gegenseite möglichst geschwächt oder gebrochen werden. Damit beginnt eine lange Diskussion in der Partei über den politischen Streik und seine Anwendung beim Kampf gegen das Dreiklassenwahlrecht. Bereits 1893 und 1897 war das Problem des Streiks als Kampfmittel zur Eroberung politischer Rechte in der Parteidiskussion bei E. Bernstein, K. Kautsky und A. Parvus aufgetaucht.


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net edition fes-library | Juni 2001