Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Der Parteikongreß findet erneut in Gotha statt. 32 000 Mitglieder aus 251 Orten haben 95 Delegierte entsandt. Tagesordnung: Sozialismus und Kleinbürgertum (A. Kapell; M. Neißer). Zur Debatte stehen u. a. Organisations- und Pressefragen. Die Zahl der Parteiorgane ist inzwischen auf 41 gestiegen. Der »Vorwärts« hat 12 000 Abonnenten; 14 Druckereien sind Eigentum der Partei. In das Zentralwahlkomitee werden G. W. Hartmann, H. Brasch, K. Derossi, I. Auer und A. Geib gewählt, zum Sitz der Kontrollkommission wird Bremen bestimmt.
1. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
27. / 29. Mai 1877
Der Kongreß beschließt, von einer formellen Organisation der Partei vorläufig Abstand zu nehmen. Den Parteimitgliedern wird es freigestellt, sich nach den örtlichen Verhältnissen und Bedürfnissen zu organisieren, um die Anwendung der bestehenden Vereinsgesetze zu vermeiden. Eine längere Debatte entspinnt sich über die Artikelserie von F. Engels »Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft«. Der Kongreß einigt sich auf einen Kompromiß A. Bebels nachdem J. Mosts Auffassung, die Artikel von F. Engels seien für die meisten Leser des »Vorwärts« völlig ohne Interesse, keine Mehrheit gefunden hatte, die Veröffentlichung im »Vorwärts« nicht fortzusetzen, sondern sie in einer Broschüre oder in der vorgesehenen wissenschaftlichen Beilage des »Vorwärts« zu veröffentlichen. Er beschließt, ab 1. Oktober 1877 eine wissenschaftliche Revue herauszugeben.