Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
In Eisenach tagt der Kongreß der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, der für Nürnberg verboten worden war. 70 Delegierte vertreten 9224 Mitglieder aus über 130 Orten. Tagesordnung: Bericht über den »Volksstaat« (A. Geib). Da die Einigung mit dem ADAV nach dessen Kongreß wieder schwieriger geworden sei, verlangt der Kongreß, jeden Einigungsversuch einzustellen. Der Kongreß erklärt, daß die Partei die Reichstagswahlen nur als Agitationsmittel und als Prüfstein für die Verbreitung ihrer Prinzipien betrachte. Sie lehne jeden Kompromiß mit anderen Parteien ab. Der Kongreß empfiehlt den Parteimitgliedern, die Parteiprinzipien nach Kräften durch Wort und Schrift unter der Landbevölkerung zu verbreiten, um dadurch möglichst auch einer gewerkschaftlichen Organisation der Landarbeiter Bahn zu brechen. Der Parteiausschuß wird beauftragt, sobald die Verhältnisse es gestatten, eine belletristische Parteizeitschrift (Unterhaltungsblatt) zu gründen. In den Parteiausschuß werden gewählt: E. Prey (1. Vors.); E. Lenz (2. Vors.); Th. Yorck (Schriftführer).
1. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
23./27. Aug. 1873
Zum »Vorort« wird Hamburg, zum Sitz der Kontrollkommission Frankfurt a. M. gewählt.