Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Nachdem die Bergbauunternehmer den Vorschlag der Bergarbeitergewerkschaften zur Beilegung von Streitigkeiten u.a. über Löhne, Arbeitszeiten, paritätische Einigungsämter einzurichten, abgelehnt hatten, beauftragt der preußische Handelsminister die Oberbergämter, alle Arbeiterfragen einschließlich der Lohnfragen sowohl auf staatlichen wie privaten Gruben mit den Arbeiterausschüssen zu besprechen und bei Zwistigkeiten vermittelnd einzugreifen. Diese Verordnung wird von den Bergbauunternehmern heftig kritisiert. W. Jansson, Mitglied der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands, veröffentlicht einen Sammelband unter dem Titel "Arbeiterinteressen und Kriegsergebnis", in dem prominente Gewerkschaftsführer, die die verschiedensten Industriegruppen vertreten, das Interesse der Arbeiterschaft an einem siegreichen Kriegsende mit ungeschmälerter Erhaltung des Deutschen Reiches und der deutschen Volkswirtschaft zum Ausdruck bringen.
Stichtag:
Frühjahr 1915
Gleichzeitig betonen einige Autoren, daß das deutsche Friedensziel keine wirtschaftliche Unterdrückung der Nachbarnationen einschließen dürfe.
Vor allem müssen die Gewerkschaften bei einem günstigen Friedensschluß endlich ihre volle Gleichberechtigung erlangen.