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3.3. Über Lübeck nach Stuttgart (Mai bis Herbst 1881)

„In den süddeutschen Bundesstaaten wurde das Sozialistengesetz zwar auch raffiniert angewandt, vom Kleinen Belagerungszustand aber blieben sie immerhin verschont. So suchte dann die aus Leipzig [...] geflüchtete Genossenschaftsbuchdrukkerei in Stuttgart Unterschlupf. Heinrich Dietz übersiedelte nach der schwäbischen Hauptstadt und nahm hier die Reste dieses Unternehmens in Besitz. Es fehlte nicht an behördlichen Schikanen[...]" [Aus einem Manuskript von Wilhelm Keil, gekürzt veröffentlicht in Keil 1956 (AdSD, Nachlaß Keil, Mappe 47)]

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3.3.1. Schriftsetzer in der alten Heimat

Heinrich Dietz kehrte mit seiner Familie nach Lübeck zurück, denn dort besaß er immer noch das Heimatrecht. Helene Dietz blieb mit den Kindern eine kurze Zeit in der Hamburger Neustadt zurück, bis eine Wohnung in Lübeck gefunden war [Die Lübecker Polizei notierte ‘Augustenstraße’ 3 a, in der Vorstadt St. Jürgen (AHL Pol.amt Nr. 502, Aktennotiz vom 14. Okt. 1881). Heinrich Dietz gab aber in einem Brief an die Hamburger Polizeibehörde vom 18. Sept. 1881 die Pelzerstraße 3a als seine Adresse an (S 149/63, Bl. 185).] . Noch aus dem Gasthof von Otto in der Lübecker Holstenstraße bat Heinrich Dietz den Hamburger Senator Kunhardt wegen des bevorstehenden Umzugs wieder um einige Tage Aufenthaltsgenehmigung (StAH S 149/63, Bl. 178). Die Hamburger Polizei hatte ihn ihren Lübecker Kollegen schon angekündigt und zusammen mit der Übersendung eines ‘Signalementes’ nicht versäumt, vor diesem ‘notorischen sozialistischen Agitator’ zu warnen (vgl. AHL Polizeiamt Nr. 502, Bl. 252). Eine Überwachung durch die dortigen Polizisten ergab jedoch nichts Verdächtiges: „Ob Dietz hier mit den Sozialdemokraten in Verbindung stand, darüber war nichts zu erfahren, er lebte sehr eingezogen" (AHL Pol.amt 502, Aktenvermerk vom 14. Okt. 1881, Rücks. Bl. 251; ähnlich: StA Lb F 201, Bü 627, Mitteilung aus Lübeck 7. 10. 1881).

1881 hatte Heinrich Dietz gar keine nahen Verwandten mehr in Lübeck, auch sein älterer Bruder Christian war Ende 1880 gestorben. Dennoch gab es Bekannte in der Stadt: Ab Juni 1881 wohnte Carl Hillmann mit seiner Familie in der Pelzerstraße 11 nur wenige Häuser entfernt (Adreßbuch L. 1882; StAH S 149/94, Bl. 368). Auch Heinrich Garve kam im September zu Besuch. Er hatte kurze Zeit vorgehabt, selbst ein Geschäft in Lübeck zu eröffnen, wanderte dann aber nach Amerika aus (StAH S 149/23, Bl. 24 u. 31). Heinrich Oldenburgs Druckerei lag in der Breiten Straße (Adreßbuch L. 1882), nur wenige Häuser im Jacobi-Quartier von dem Unternehmen entfernt, in dem Heinrich Dietz schließlich Arbeit fand. Sein früherer Gewerkschaftskollege und Freund Robert Werner, der sich schon Mitte 1876 zusammen mit einem anderen Gewerkschafter selbständig gemacht hatte [Robert Werner war Vorsitzender des Lübecker Ortsvereins der Buchdruckergewerkschaft geworden, als Heinrich Dietz nach Hamburg ging (18. April 1874 bis April 1876 im Amt). Auch sein Kompagnon Th. Hörnig hatte kurze Zeit, von April bis Juli 1876, den Vereinsvorsitz innegehabt; in dieser Zeit übernahm Robert Werner die Kassenführung und wurde später stellvertretender Vorsitzender. Danach gründeten die beiden ihr eigenes Geschäft (Buchdrucker-Verein 1924, S. 86).] , nahm ihn auf (Laufenberg 1931, S. 234). Vergeblich hatte sich Heinrich Dietz in Norddeutschland nach einer seinen Fähigkeiten entsprechenden Stellung umgesehen (Kautsky 1960, S. 516). Als ehemaliger Leiter der Genossenschaftsdruckerei stand er nun wieder als Setzer in der Gasse [Off. Schulke von der Hamburger Politischen Polizei notierte, daß Heinrich Dietz nunmehr als ‘Faktor’ in der Druckerei von Werner Arbeit gefunden habe (StAH S 149/63, Bl. 181). Dagegen Laufenberg: „Dietz wandte sich nach Lübeck, um als ‘Gehilfe’ in die Buchdruckerei seines Freundes Werner einzutreten" (1931, S. 234). Das bestätigte die Lübecker Polizei: Dietz „arbeitet hier als Schriftsetzer in der Druckerei Werner & Hörig" sic (AHL Pol.amt Nr. 502, 28. Mai 1881). Ein späterer Bericht der Lübecker Polizei sprach vom ‘Typograph Dietz’ (Bl. 251 vom 14. Okt. 1881).] .

In Lübeck war Heinrich Dietz wieder in seiner Gewerkschaft aktiv. Am 14. August 1881 fuhr er nach Schwerin. Seine Kollegen hatten ihn und Heinrich Oldenburg zusammen mit drei anderen Gehilfen zum Gautag delegiert (Buchdrucker-Verein 1924, S. 89). Die Lübekker Polizei registrierte im Herbst zwar den Namen von Heinrich Dietz auf einer Sammelliste zur Unterstützung von Leipziger Ausgewiesenen [Man hatte die Liste bei einem aus Leipzig stammenden Hugo Kießling gefunden (AHL Pol.amt Nr. 502, Bl. 251, Stadtmagistrat Nürnberg vom 12. Okt. 1881).] . Daß der ehemalige Buchdrukker-Vorsitzende wieder gewerkschaftlich aktiv geworden war, interessierte nicht weiter. Die Buchdrucker galten ja nicht als politischer Verein. Aber eigentlich hätte auch die Lübecker Polizei davon erfahren müssen, daß Heinrich Dietz inzwischen für den Deutschen Reichstag kandidierte. Noch vor den Wahlen aber übertrug ihm die Sozialdemokratische Partei eine neue Aufgabe.

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3.3.2. Verlagsgründung in Stuttgart

Die Genossenschaft in Leipzig war schon im Februar 1880 gerichtlich zur Liquidation gezwungen worden [Zur Genossenschaftsdruckerei und den Leipziger Verlagen vgl. Schröder und Kießhauer 1992, außerdem Rüdiger 1978, S. 685 und BLHA, Pr.Br. Rep. 30, Berlin C, Nr. 10202.] . Der Verlag und die wichtigste Druckerei der deutschen Sozialdemokraten wurden mehrfach ‘verkauft’ – auch in Leipzig handelte es sich um Scheinverkäufe. Dazu fand Mitte Oktober 1880 in Leipzig ein Treffen statt, „A. Auer & D. Dietz von Hamburg waren diese Woche hier & haben wir alle Schritte, die geschehen sollen, beraten und festgestellt. Von unserer Seite werden alle Vorkehrungen getroffen" [August Bebel am 16. 10. 1880 nach Zürich, IML, NL Motteler, 12/11; vgl. auch BLHA, Pr.Br. Rep. 30, Berlin C, Nr. 10202, 29. 9. 1881.] .

Wilhelm Hasenclever, August Bebel und Louis Viereck gehörten zum Vorstand der Leipziger Genossenschaft, dessen Sitz lange noch in Hamburg angesiedelt war. Louis Viereck, der trotz ‘Intelligenz und Rührigkeit’ „bar aller jener Kenntnisse gewesen wäre, die der Geschäftsbetrieb erforderte" (Kautsky 1960, S. 516), hatte sich in der Leitung der Leipziger Verlags- und Druckgeschäfte nicht bewähren können. Carl Höchberg, dem die Druckerei tatsächlich gehörte [Carl Höchberg, der selbstlose Mäzen der Sozialdemokraten, hatte der Partei immer wieder hohe Summen zur Verfügung gestellt, er finanzierte den Züricher „Sozialdemokrat" und zu einem bedeutenden Teil auch die Leipziger Druckerei. In der Partei hatte er keinen leichten Stand, wurde zwar als Geldgeber akzeptiert, aber als „im Grunde seines Herzens eher ein Sozialliberaler als ein Marxist" von den Führern der Partei mit Mißtrauen betrachtet (Engelsing 1966, S. 98; vgl. auch Mehring 1909 Bd. 4, S. 167). Höchbergs Vermögen war langsam aufgezehrt, und er sah sich gezwungen, „seine Zahlungen an die Partei einzustellen" (Kautsky, S. 516): „Ich habe jetzt leider sehr viel materielle Sorgen; denn wenn ich die Ansprüche, die in den letzten Jahren an mich herangetreten, noch längere Zeit erfüllen will, so muß ich mich sehr zusammennehmen. Verschiedene Bemühungen sind in der letzten Zeit ‘schief gegangen’„ (Höchberg an Kautsky am 13./14.11.1881, zit. in: Kautsky 1960, S. 498). Als die Bank, bei der er sein Geld angelegt hatte, zusammenbrach, büßte er den größten Teil seines Vermögens ein. Höchberg war damals schon schwer krank (Gilcher-Holtey 1986, S. 30).] , finanzierte die Genossenschaftsdruckerei weiterhin und stellte Ende 1880 Franz Goldhausen als Verwalter ein (vgl. BLHA, Pr.Br., Rep. 30, Berlin C, Nr. 10202). Goldhausen war gerade aus Amerika zurückgekehrt und jüdischer Herkunft; beides führte zu der Hoffnung, er brächte ‘Smartness’ in Geschäftsdingen mit (Kautsky, ebd.). Goldhausen firmierte 1880 offiziell als ‘Käufer’, aber auch er konnte das Geschäft nicht aus den roten Zahlen führen [„Buchheim erzählte nun geradezu haarsträubende Dinge über Goldhausens Nachlässigkeit, Trägheit, Leichtsinn und Lügenhaftigkeit . " Während mittellosen Mitarbeitern ihr Lohn vorenthalten wurde, entnahm Goldhausen der Kasse große Summen, obschon das Geld eigentlich zur Begleichung von Forderungen gebraucht worden wäre (Bruno Geiser an seinen Schwiegervater Wilhelm Liebknecht, 13. 8. 1881, Liebknecht 1988, S. 377f.).] . Man erwog jedoch immer noch, das Geschäft später ganz an Louis Viereck zu übertragen, der finanziell an der Druckerei beteiligt war (Schröder 1992, S. 40).

In dieser prekären Situation wurde Ende Juni 1881 der Belagerungszustand über Leipzig verhängt. Alle in der Buchhandlung, Verlag und Druckerei der Genossenschaft wichtigen Personen mußten das Belagerungsgebiet verlassen. Der Konkurs der Druckerei jedoch konnte verhindert werden, „und soll Höchberg in Zürich wiederum der rettende Engel sein" (BLHA, Pr.Br. Rep. 30, Berlin C, Nr. 10202, 25. 8. 1881). Es gelang, den ‘technische Kern’, darunter die beiden besten Maschinen der Druckerei, nach Stuttgart zu schaffen (Schröder 1992, S. 40). Die Leipziger Genossenschaftsdruckerei hörte auf zu existieren [Zum weiteren Schicksal der in Sachsen verbliebenen Reste der Druckerei vgl. BLHA, Pr.Br. Rep. 30, Berlin C, Nr. 10202, außerdem Schröder 1992). Die Liquidation der Genossenschaft war erst beendet, als am 11. 7. 1889 die Vollmachten aus dem Handelsregister gelöscht wurden (Schröder, S. 44).] .

Franz Goldhausen siedelte auftragsgemäß mit der Druckerei nach Stuttgart über. Er brachte die Verlagsrechte für das illustrierte Unterhaltungsblatt „Die Neue Welt" [Die „Neue Welt" erschien ab 1876 in der Leipziger Genossenschaft und wurde einer Reihe von sozialdemokratischen Zeitschriften zum Wochenende beigelegt (Läuter 1966, S. 206). Nach den bei Kautsky zitierten Briefen von Höchberg lagen die Verlagsrechte an der „Neuen Welt" bei Max Neißer (der mit Goldhausen zusammengearbeitet hatte; vgl. auch Kap. 3.4) und Louis Viereck (Kautsky 1960, S. 499). Nach dem Verbot der Partei-Zeitungen war die bisherige Auflage der Beilage von 40.000 Exemplaren drastisch zurückgegangen (Läuter 1966, S. 241). Das Unterhaltungsblatt wurde redigiert von Wilhelm Blos und Wilhelm Liebknechts Schwiegersohn Bruno Geiser, „dessen Opportunismus sich deutlich in dem zeitweise recht seichten Inhalt widerspiegelt, der auch die vor dem Sozialistengesetz erschienenen Jahrgänge ‘auszeichnet’„ (Läuter 1966, S. 206, Hervorhebung im Orig.). Dazu Deckert: „Im Jahre 1877 verlegte er H.D., agr. die „Neue Welt", eine Unterhaltungszeitschrift, die vierzehntägig erschien. [...] Im Jahre 1882 wurde die Zeitschrift von der Firma Franz Goldhausen übernommen" (1975, S. 217). Vgl. allgemein zu Literatur- und Kulturzeitschriften der Arbeiterbewegung: Hüser 1977.] sowie für den „Omnibus-Kalender" [Es handelte sich um einen sozialdemokratischen Parteikalender unter neuem Titel. „Der arme Conrad" war verboten (Läuter 1966, S. 206).] und die Schriftenreihe „Haus-Bibliothek" [Rieber 1984, S. 344: „Volksbibliothek". In der Bibliographie von Emig/Schwarz/Zimmermann (1981) ist dazu kein Titel aufgeführt. ] (Kieß-hauer 1992) mit. Als absehbar war, daß Goldhausen auch in Stuttgart scheitern würde und Carl Höchberg nach einem neuen Leiter suchte, fiel seine Wahl auf Heinrich Dietz, der als erfahrener und erfolgreicher Leiter der Hamburger Genossenschafts-Buchdruckerei in Lübeck keine adäquate Beschäftigung gefunden hatte. Carl Höchberg holte Heinrich Dietz nach Stuttgart.

Heinrich Dietz fuhr im September also nach dem Süden. Seine Reise unterbrach er in Hamburg, denn für den 21. und 22. September hatte er eine Aufenthaltsgenehmigung im Belagerungsgebiet erhalten – geschäftehalber (StAH , S 149/63, Bl. 185): Die Hamburger Partei eröffnete in diesen Tagen neben der Druckerei eine Buchhandlung, die auch unter dem ‘Eigentümer’ Heinrich Dietz firmierte. Die preußische Politische Polizei argwöhnte deswegen nicht ohne Grund, man hätte sich eine weitere Möglichkeit geschaffen, „von welcher aus die Sozialdemokraten sich die nötigen Instruktionen etc. holen und die Vermittlung und den Verkehr mit der Parteileitung unterhalten können" (StAH Senat Cl. VII, Bd. 4, Bericht vom 23.8.1881). Außerdem hatte in Hamburg gerade der Wahlkampf begonnen, und eine Broschüre mit „Reden des Reichstagsabgeordneten I. Auer im Deutschen Reichstag", die in der Hamburger Druckerei erschien, war verboten worden (Stern 1956, S. 393ff.).

Die Maschinen aus dem Leipziger Geschäft kamen am 27. September 1881 in Stuttgart an, die Druckerei zog in das Hinterhaus der Ludwigstraße 26 ein. Gleich als am selben Tag Heinrich Dietz aus dem Zug aus Hamburg stieg, nahm die Stuttgarter Polizei die Überwachung des ‘Tun und Treibens des Goldhausen etc.’ auf [Die Polizei registrierte offenbar jeden Schritt der Transaktion. Am 19. September war in Leipzig eine der Maschinen ‘verpackt zum Transport nach Stuttgart’ beobachtet worden, die Berliner machten das Stuttgarter Stadtpolizeiamt auf die bevorstehende Ankunft von Goldhausen und seinen Mitarbeitern aufmerksam (BLHA Po., Pr.Br. Bln C., Nr. 10202, Bl. 36; Nr. 14 653, zit. in Wo. Schröder 1992, S. 40; StA Lb F 201, Bü 627, 7. 10. 1881). Schulz’ Adreßbuch für den Deutschen Buchhandel registrierte die Firma Goldhausen in der württembergischen Hauptstadt ab dem 27. September 1881 (Kießhauer 1992, S. 107). ] . Ende September siedelten auch der Expedient Ewald Buchheim und der Faktor Rudolf Seiffert sowie einige weitere in der Genossenschaftsdruckerei Beschäftigte nach Stuttgart über und nahmen ihre Tätigkeiten wieder auf (BLHA, Pr.Br. Rep. 30, Berlin C, Nr. 10212, Bl. 35; StA Lb F 201, Bü 627, 28. 9. und 7. 10 1881; Fischer 1930; Rieber, S. 344ff.). Heinrich Dietz wurde ab dem 3. Oktober 1881 bei Goldhausen als Faktor beschäftigt [HStA Stg. E 46, Bü 309a, 19. 1. 1882, S. 11, vgl. auch Bericht vom 27. 4. 1882; Corr. 19(1881)Nr. 142. Vgl. hierzu u.a. Kautsky 1913, Läuter 1966, Schaaf 1976 (der dazu selektiv auch die Briefe von Heinrich Dietz an Karl Kautsky des IISG auswertete) und Rieber 1984 (S. 344ff.). ] und übernahm die technische Leitung der Druckerei. Er mietete sich in der Lazarettstraße 1 ptr. ein, gab aber als seinen offiziellen Wohnsitz noch im Dezember die Geschäftsadresse in der Ludwigstraße an [Im Adreßbuch Stg. 1881: Geschäftsführer. Für 1882 gibt es einen Eintrag mit Adresse Ludwigstraße 26 ptr: J.H.W. Dietz, Maschinenmeister. Die Buchdruckerei von Franz Goldhausen lag im Hinterhaus, 2. Stock. 1883: Buchdruckerei und Buchhandlung von J.H.W. Dietz im Hinterhaus; seine Privatwohnung im Parterre des Vorderhauses behielt Heinrich Dietz bei. Den ‘Behändigungsschein’ aus Hamburg, d.h. die amtliche Mitteilung, daß ihm der Aufenthalt im nördlichen Belagerungsgebiet ein weiteres Jahr lang verboten war, erhielt Heinrich Dietz am 4. November dort präsentiert (StAH S 149/63, Bl. 191).] (StAH S 149/63, Bl. 192; StA Lb F 201, Bü 627).

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3.3.3. Kandidatennot 1881

„Wir traten unter den denkbar ungünstigsten Umständen in diese Wahlen ein. Eine im Inland erscheinende Parteipresse besaßen wir nicht mehr. Die farblosen Blätter, die hier und da ins Leben gerufen worden waren, durften nicht wagen, für einen sozialdemokratischen Kandidaten einzutreten. [...] So geschah es, daß, als der Wahltag herankam, in einer ganzen Anzahl Wahlkreise nicht einmal ein Flugblatt verteilt werden konnte, in vielen nicht einmal Stimmzettel. [...] Zu alledem kam die Kandidatennot" (Bebel 1914, S. 189f.)

Aus finanziellen Gründen konnten die Sozialdemokraten nur Kandidaten aufstellen, die für ihren Unterhalt selbst aufkommen würden. Staatliche Diäten für Reichstagsabgeordnete – außer einer Freifahrkarte der Bahn – gab es noch nicht [Diäten wurden erst 1906 bewilligt.] (HAV 1[1875]Nr. 18 vom 11. 11.). Die Partei selbst war nur zu geringen Zahlungen in der Lage [Wilhelm Blos berichtete von drei und später fünf Mark pro Tag (Blos 1914, S. 230, 1919, S. 60).] . Die von Bebel benannte Kandidatennot betraf auch die Hamburger Partei [Als Nachfolger des beliebten Geib nominierte man im ersten Hamburger Wahlkreis schließlich, auf Vorschlag der Reichstagsfraktion, den in Hamburg vollkommen unbekannten Schriftsteller Moritz Rittinghausen, „ein ungünstiger Tausch" (Laufenberg 1931, S. 266).] .

Georg Hartmann war für die Parteileitung als Kandidat im 2. Hamburger Wahlkreis endgültig unakzeptabel [Hartmann blieb bis zum 5. März 1881 in Harburg und soll dann nach Berlin gegangen sein (StAH Meldewesen A 42/3). ] . Seine Gesundheit war zudem angeschlagen, er fürchtete um seine Ehe und sein Geschäft [Vgl. zu Hartmann auch den biographischen Anhang.] (Hartmann 1893). Ein anderer Kandidat aber fand sich lange nicht – und das für einen relativ sicheren Wahlkreis [Die dichte Wohnbebauung dort, oft noch alte Fachwerkbauten und Gängeviertel, beherbergte die ärmsten Teile der Hamburger Bevölkerung. Noch 1892 „betrug das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen" in den elbnahen Elendsvierteln, insbesondere in der Neustadt-Süd, „weniger als 400 Mark" im Jahr. Im Gebiet Neustadt-Nord lag es nur gering darüber, wo es einen „beträchtlichen Anteil von Kleinbürgern, hauptsächlich Handwerker und Kleinhändler aus dem sogenannten alten Mittelstand" gab (Evans 1991, S. 86ff.).] : Wilhelm Blos mochte sein bisheriges Mandat nicht aufgeben [„Mir wurde lange vor den Wahlen die Kandidatur für den zweiten hamburgischen Wahlkreis angeboten; ich lehnte aber ab, weil ich meinem alten Wahlkreis Reuß älterer Linie treu zu bleiben mich entschlossen hatte" (Blos 1919, S. 29).] . Die Brüder Kapell standen nicht mehr zur Verfügung, auch sie hatten bekanntgegeben, aus geschäftlichen Gründen jede Kandidatur abzulehnen (StAH Senat, Cl. VII, Bd. 4, Bl. 209) [Vgl. zu den Brüdern Kapell den biographischen Anhang.] . Noch Anfang August, zwei Monate vor den Wahlen, erinnerte Wilhelm Hasenclever in einem Brief an Wilhelm Liebknecht: „Vergiß Hamburg nicht." Auf diesem Brief notierte dieser „Dietz? Wahl?" (Liebknecht 1988, S. 376f.; Hervorhebung im Orig.). Nach Berlin wurde berichtet, daß das Wahlkomitee „bei der Parteileitung (Bebel) beantragen wollte, daß einer der anerkannten Führer und bisherigen Abgeordneten in Hamburg aufgestellt werde, mit der Verpflichtung, daß er [...] das Hamburger Mandat anzunehmen habe" (StAH Senat, Cl. VII, Bd. 4, Bericht vom 19. Aug. 1881). Im Gespräch waren daher Wilhelm Hasenclever und Ignatz Auer [Auer hatte Harburg am 23. Juni 1881 verlassen und war zu den Eltern seiner Frau nach Schwerin übergesiedelt (StAH Meldewesen A 42/3; Bebel 1914, S. 161).] . Der „Sozialdemokrat" gab schließlich die Kandidatur von Frohme bekannt (SD 3[1881]Nr. 38). Erst gegen Ende September entschied sich die Parteiführung für Heinrich Dietz. Obwohl er versucht hatte, die Genossen davon zu überzeugen, sie sollten doch lieber einen geeigneteren Kandidaten und besseren Redner suchen (Laufenberg 1931, S. 267), half es nichts: „Im zweiten Kreise fiel die Wahl auf Dietz, der bis dahin öffentlich fast nicht hervorgetreten war. Dieser selbst hätte die Bürde gern abgelehnt, aber aus dem ersten an ihn gerichteten Ersuchen wurde eine Forderung" (Laufenberg 1931, nach Dietz, S. 267). Der Partei wurde mitgeteilt: „Im Hamburger 3. Wahlkreis ist Ernst Breuel wieder aufgestellt, im 2. nicht Frohme, sondern Dietz" (SD 3[1881]Nr. 39, 22. 9.).

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3.3.4. Reichstagsabgeordneter im Wahlkreis Hamburg II

„Holt die trägen Wähler aus ihren Häusern,
damit der sozialdemokratische Kandidat
J.H.W. Dietz
Stuttgart
als Sieger aus der Wahlurne hervorgehe." [Schluß des Flugblattes ‘Männer des Volkes!’ zur Stichwahl im Nov. 1881 (in: StAH S 429)]

Auch die Agitation zur Reichstagswahl im Oktober 1881 erfolgte zum großen Teil illegal und mit den einfachsten Mitteln. Kleine Handzettel mußten ausreichen. Wahlversammlungen waren den Sozialdemokraten verboten, keiner ihrer Kandidaten durfte im Stadtgebiet zu seinen Wählern sprechen. Sämtliche sozialdemokratischen Flugblätter wurden verboten, es folgten Haussuchungen, als am 23. Oktober an den Straßenecken in Hamburg selbstgemalte Plakate klebten: Arbeiter des II. Wahlkreises, wählt den Sozialdemokrat Dietz. Helft alle mit zum Sieg" (StAH S 350). Bei diesen Haussuchungen blieb auch das Parteigeschäft in der Amelungstraße nicht verschont. Dort, „wo alles durchsucht wurde, selbst die Aborte und die frisch eingeschaufelten Kohlen", fand man aber nichts, denn die Sozialdemokraten hatten sich auf einen Besuch der schließlich enttäuscht abziehenden Polizisten fieberhaft vorbereitet. Selbstverständlich „war etwas vorhanden, und zwar in den Packräumen, die nicht der Buchdruckerei, sondern einem daselbst wohnenden Schneider gehörten. [...] Über Mittag, als die Druckerei Schicht gemacht hatte, wurden bei verschlossenen Türen sämtliche Schriften verbrannt. In zwei Stunden war alles beseitigt" (Laufenberg 1931, nach Mitteilungen von Dietz, S. 282).

Aus London rief Johann Most rief zum Wahlboykott auf, verspottete die sozialdemokratischen Kandidaten und zitierte genüßlich Fritzsches Meinung über seine Parteigenossen: Liebknecht und ich (Fritzsche) werden alt und sind der aufreibenden Agitation nicht mehr gewachsen. Bebel muß geschont werden, sonst geht es ihm wie Reinders, Geib und Bracke die früh gestorben waren; agr.. [...] Hasenclever hat mit der Redaktion (des „Reichsbürger") zu viel zu tun. Es bleiben noch Wiemer, Kayser und Hasselmann (damals als Fritzsche dieses schrieb; agr. war Letzterer noch nicht ‘ausgestoßen’). Auer ist jung, talentvoll (?) und fleißig (?), aber saugrob und eingebildet, wodurch er viele junge Talente unterdrückt. Die Kapells und Finn verspießern in Hamburg. Andererseits herrscht in unserer Partei so viel Neid, Ehr- und Klatschsucht, wie in keiner anderen Partei" [Aus dem Flugblatt „Wahlenthaltung", zur Reichstagswahl 1881, in: StAH S 350, u.a. Bl. 55; Hervorhebungen im Orig.] .

Nur in sehr allgemein gehaltenen Artikeln veröffentlichte die „Bürgerzeitung" das sozialdemokratische Wahlprogramm: Unterstützung der angekündigten Arbeiter-Versicherungen bei kritischer Bewertung der Pläne zur Finanzierung dieser Gesetze [„Maßregeln, welche die Regierung als Sozialreform anspreche, hätten mit den Ursachen des sozialen Notstandes nicht das geringste zu schaffen", berührten sie gar nicht und kämen „lediglich auf eine polizeilich bürokratische Regelung eines Teils des Armenwesens" hinaus (Laufenberg 1931, S. 264). ] . Die Diskussionen um ein staatliches Tabakmonopol, aus dessen Einnahmen die angekündigten Alters- und Unfallversicherungen finanziert werden sollten, bestimmten den Wahlkampf mit. In zahlreichen Veranstaltungen kam es zu Unruhen und Rangeleien auch zwischen Sozialdemokraten [Nach Thümmler gelang „es der Bourgeoisie nicht, mit Hilfe der Diskussionen um das Tabakmonopol Zwietracht in der Sozialdemokratie zu säen" (1979, S. 63). So einig war man sich aber offenbar nicht.] (Laufenberg 1931, S. 265ff.). Die ‘Staatssozialisten’ stellten schließlich eigene Kandidaten auf.

Noch zwei Tage vor dem Wahltag, am 25. Oktober, war Harburg in das nördliche Belagerungsgebiet einbezogen worden. Aber diese Maßnahmen bewirkten durch den Solidarisierungseffekt eher noch einen Stimmenzuwachs für die Sozialdemokraten. Im ersten Wahlgang wurden der Tabakimporteur Sandtmann und Dr. Rée gewählt, im zweiten Kreis verlor Heinrich Dietz bei sehr geringer Wahlbeteiligung (55,7 %, vgl. Wacker 1903, S. 70) nur knapp gegen den Fortschritts-Kandidaten Eugen Richter. Zur Stichwahl am 11. November konnte also eine Mobilisierung der Arbeiter die erhoffte Mehrheit bringen [Dabei wurde ein Trend sichtbar, der sich reichsweit abgezeichnet hatte: „So stieg parallel zum Vordringen der Sozialdemokratie zur Massenpartei die Wahlbeteiligung in Berlin und Hamburg, die 1871 mit 26,1 bzw. 28,8 Prozent weit unter dem Reichsdurchschnitt von 51 Prozent gelegen hatte, bis 1878 auf 79,7 bzw. 71,2 Prozent und damit erheblich über den Reichsdurchschnitt von 63,4 Prozent an" (Ritter/Tenfelde 1992, S. 86). ] . Das Wahlkomitee mahnte deswegen: „Wähler! Mitbürger! Wenn der sozialdemokratische Kandidat J.H.W. Dietz gewählt wird, so kann er allein nicht die Welt erobern, er hat nur eine Stimme, das ist richtig, deshalb müßt Ihr aber doch wählen, denn wenn Ihr nicht wählt, erklärt Ihr Euch mit dem Belagerungszustande, mit der Ausweisung Hunderter Männer, deren Familienglück und Existenzen vernichtet werden, einverstanden!" (Flugblatt, in: StAH S 429) [Die Wahlbeteiligung konnte daraufhin auf 67,4 % gesteigert werden (Wacker 1903, S. 70).] .

Kurz vor dem Stichwahltag waren noch Gerüchte über angebliche Absprachen zwischen Sozialdemokraten und Fortschrittlern ausgestreut worden. Dennoch konnte Heinrich Dietz das Mandat im II. Wahlkreis gewinnen [Über die Wahl nicht korrekt bei Leuteritz: „Im Jahr 1880 war er Heinrich Dietz. agr. aus Hamburg ausgewiesen worden, im Jahr darauf aber stellten ihn die Hamburger Sozialdemokraten des Dritten Wahlkreises als Kandidaten für den Reichstag auf. Im Jahr 1890 eroberten sie mit ihm den Kreis, den er dann bis zur Revolution 1918 vertrat" (1925, S. 239).] , obwohl er sich als Kandidat „auch früher niemals in Volksversammlungen hervorgetan und somit der Menge bekanntgemacht hatte" (BüZtg 1[1881]Nr. 85, 30. 10.).

Nicht ein sozialdemokratischer Kandidat war im ersten Wahlgang gewählt worden, August Bebel unterlag in mehreren Nachwahlen. Im Dezember überlegte die Parteiführung in Hamburg deswegen, ob Heinrich Dietz nicht veranlaßt werden sollte, sein Mandat im 2. Hamburger Wahlkreis zurückzugeben [„Bebel selbst war nicht gewählt worden. Blos, Frohme, Geiser, Hasenclever und Kayser waren die profiliertesten Vertreter der Opportunisten. Hinzu kamen die Rittinghausen, Grillenberger, Kräcker und teilweise auch Dietz. Auf dem revolutionären Flügel standen nur Liebknecht, Vollmar zu der Zeit noch, agr. und Stolle" (Bartel u.a. 1975, S. 133, ähnlich S. 151).] . „Was Dietz anbelangt, so soll derselbe auf Befragen sich bereit erklärt haben, sein Mandat niederzulegen, falls sich Bebel zur Annahme der Kandidatur bereit erklären sollte" notierte die Hamburger Politische Polizei (StAH Senat, Cl. VII, Bd. 5, Bericht vom 26. Dez. 1881). Ähnlich war die Einschätzung der Parteiführung: Man könnte sicher sein, „daß Dietz, der mir von allen Seiten als ein vortrefflicher Mensch gerühmt wird, sofort zugunsten Bebels niederlegen würde", meinte Bernstein in einem Brief an Engels in London. Es gäbe aber Bedenken: „Die Sache ist zu riskant; man muß jedenfalls noch eine Session erst verstreichen lassen" (Bernstein/Engels 1970, S. 74). August Bebel lehnte dann auch allein deshalb ab, weil gegen einen konzentrierten Widerstand der bürgerlichen Parteien in ganz Hamburg das Mandat nicht zu halten gewesen wäre (StAH Senat, Cl. VII, Bd. 5, Bericht vom 4. Jan. 1882).

Mit Heinrich Dietz gehörte faktisch ein Mann zur jetzt 12köpfigen sozialdemokratischen Reichstagsfraktion, und damit gleichzeitig zur Parteiführung, der bisher selbst den Genossen nicht überall bekannt war: „Wie Dietz prinzipiell steht, weiß ich nicht, er dürfte wohl zur Richtung Auer gehören", er wäre „ein ausgezeichneter Setzer und sehr umsichtiger Geschäftsleiter, aber kein Redner" (Bernstein/Engels 1970, S. 56 u. 74). Friedrich Engels machte im Januar 1882 keinen Hehl aus seiner Enttäuschung: „Daß allerhand sonderbare Leute in den Reichstag kommen würden, war diesmal unvermeidlich. Umso größeres Pech, daß Bebel nicht gewählt ist" (FE an EB, 25./31. 1. 1882, Bernstein/Engels 1970, S. 71).

Wie erfolgreich Heinrich Dietz in der Stuttgarter Druckerei und dem Verlag sein würde, war zum Zeitpunkt der Reichstagswahlen noch nicht einmal andeutungsweise abzusehen: Er wäre wohl „ein guter Druckereileiter, auch persönlich durchaus ehrenwert, aber zum politischen Führer durchaus ungeeignet", schrieb Eduard Bernstein noch 1884 nach London (Bernstein/Engels 1970, S. 286).

Das deutsche Parlament tagte bis 1894 noch im Gebäude der umgebauten Porzellanmanufaktur in der Leipziger Straße [Zum Reichstag vgl. z.B. Schwarzer 1929 und Reichstag 1963; zu den Parteien vgl. z.B. Ritter 1985.] . Reichstagsverhandlungen waren oft genug langweilig, darüber klagten viele Zeitgenossen. Dennoch bedeutete der Reichstag in der Zeit, als noch wenige Zeitschriften oder gar das Radio die Ansichten der Sozialisten verbreiteten, eine wichtige Tribüne, um agitatorisch zum Volk zu sprechen (Peus 1913). Die Gruppe der sozialdemokratischen Abgeordneten war in der 5. Legislaturperiode ab 1881 zwar noch klein, hatte aber inzwischen an Ansehen gewonnen und fand „ungeachtet ihrer geringen Anzahl im Reichstage einen wesentlich anderen Empfang als früher. Die Rücksichtslosigkeiten, die an der Tagesordnung gewesen waren, hörten auf, und ihre Redner kamen ausreichend zu Wort" (Laufenberg 1931, S. 292). Heinrich Dietz erfuhr das ganz anders. Er meldete sich am 28. November 1881, in der zweiten Sitzung, an der er teilnahm, zum ersten Mal zu Wort – zur Geschäftsordnung: „Meine Herren, ich will hiermit nur konstatieren, daß ich als Abgeordneter des Hamburger Wahlkreises mir gleich zu Beginn der heutigen Beratung das Wort erbat, dasselbe aber, nachdem alles Mögliche und Unmögliche verhandelt worden ist, nicht erhalten habe" (Sten. Ber. 1881, S. 73). Es ging im Reichstag um die Bewilligung eines Zuschusses von 40 Mio. Mark zum Hamburger Zollanschluß (vgl. z.B. Laufenberg 1931, S. 347ff.).

Über den unbekannten Hamburger sozialdemokratischen Abgeordneten Dietz kursierten zunächst einige absurde Gerüchte; so hieß es im Parlamentsalmanach des „Berliner Tageblatts" unter ‘Sozialdemokraten’: „Hamburg 2.: Dietz, Schuhmacher in Hamburg, leitete nach Geibs Weggange die sozialdemokratische Bewegung in Hamburg" [Zit. nach Corr. 19(1881)Nr. 142, 9. 12. Der „Correspondent" berichtete mehrfach über die biographischen Veröffentlichungen und schloß recht süffisant: „Wer recht hat, das sagen uns vielleicht die Hamburger." Diese aber hüllten sich in Schweigen. Es antworteten die Stuttgarter: „Infolge des kleinen Belagerungszustandes wurde Dietz aus Hamburg ausgewiesen und ist zur Zeit Faktor der Buchdruckerei von Franz Goldhausen in Stuttgart" (Corr. 191881Nr. 145, 16. 12.). Andere Nachrichtenfehler finden sich z.B. in Dt. Reichstag 1894 und Kürschner 1912.] .


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