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TITELINFO / UEBERSICHT



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6. Chancen für Wandel in der Arbeitswelt

Seitenzählung der Druckausg.: 36

Im Übergang zur Informationsgesellschaft verändert sich die Arbeitswelt grundlegend: Es entstehen neue Beschäftigungsmöglichkeiten und Berufe, gleichzeitig fallen Arbeitsplätze weiterhin den Rationalisierungseffekten des technisch-organisatorischen Wandels zum Opfer. Digitalisierung und Vernetzung ermöglichen zeitlich und örtlich flexible und chancenreiche Arbeitsformen wie die Telearbeit. Das überkommene „Normalarbeitsverhältnis" des Industriezeitalters und die darauf fokussierten arbeits- und sozialrechtlichen Regulierungsmechanismen verlieren in der Arbeitswelt der Informationsgesellschaft an prägender Kraft.

Wie in kaum einem anderen Bereich wächst hier die Notwendigkeit des Zusammenwirkens von Staat, Wirtschaft und Gewerkschaften, damit kreative und innovative Potentiale entfaltet und zugleich soziale Verwerfungen vermieden werden können. Politisches Handeln in diesem Gestaltungsfeld sollte sich kurz- und mittelfristig auf folgende Schwerpunkte konzentrieren:



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Beschäftigung fördern

Angesichts anhaltender Massenarbeitslosigkeit liegt die wichtigste Herausforderung für alle Akteure darin, die Beschäftigungsbilanz der „digitalen Revolution" positiv zu gestalten. Die Vorstellung, daß die Informationsgesellschaft als eine Art „Jobmaschine" wirke, die wundersamerweise sämtliche Arbeitsmarktprobleme löse, hat sich als unhaltbar erwiesen. Sollen die positiven Beschäftigungspotentiale der neuen Techniken erschlossen werden, so bedarf es hierzu gezielter unterstützender Initiativen der Politik. Unsere Empfehlungen hierzu sind:

Seitenzählung der Druckausg.: 37



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Telearbeit fördern und gestalten

Telearbeit ist die bekannteste und relevanteste Erscheinungsform der Auflösung traditioneller Raum-/Zeitbindungen in der „digitalen Arbeitswelt" der Informationsgesellschaft. Telearbeit in geeigneten Gestaltungsformen kann u.a.

Gleichwohl bleibt die Verbreitung von Telearbeit in Deutschland bisher deutlich hinter den Erwartungen zurück. Erkennbare Diffusionsbarrieren liegen insbesondere in rechtlichen Unsicherheiten und in unzureichenden Informationen über die Gestaltungsmöglichkeiten dieser Arbeitsform. An diesen Defiziten müssen politische Initiativen zur Förderung dieser innovativen und chancenreichen Arbeitsform ansetzen. Unsere Empfehlungen lauten:

Seitenzählung der Druckausg.: 38

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Arbeits- und Sozialrecht modernisieren

Die überkommenen Regulierungsmechanismen des Arbeits- und Sozialrechts geraten in der Arbeitswelt der Informationsgesellschaft, die durch Digitalisierung und Vernetzung, eine „Entbetrieblichung" der Produktionsprozesse und die Erosion des „Normalarbeitsverhältnisses" gekennzeichnet ist, zunehmend unter Anpassungsdruck. Auf der Tagesordnung steht eine umfassende Modernisierung des Arbeits- und Sozialrechts, bei der es im Kern um die Schaffung eines Rahmens gehen muß, „der Firmen und einzelnen Arbeitnehmern mehr Flexibilität ermöglicht und gleichzeitig den Arbeitnehmern ein angemessenes Maß an Sicherheit bietet" (EU-Grünbuch „Leben und Arbeiten in der Informationsgesellschaft"). Wir empfehlen folgende Maßnahmen:

Seitenzählung der Druckausg.: 39


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Juni 1999

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