FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Keßler, Heinz (*26.1.1920)

Geb. in Lauban/Schlesien als Sohn eines Metallarbeiters, Volksschule; Mitgl. des „Jung-Spartakus-Bundes“ Lehre und Arbeit als Maschinenschlosser; 1940 Wehrmacht, 1941 Übertritt zur Roten Armee, Antifalager, Gründungsmitgl. des NKFD; 1945 Rückkehr nach Deutschland; Mitgl. der KPD und des für den Aufbau der Gewerkschaften zuständigen Ausschusses für Arbeit und Sozialfürsorge in der KPD-Zentrale, 1946 Mitgl. der SED; 1946 Leiter des Hauptjugendausschusses Groß-Berlin, 1946 Mitbegr. der FDJ und Landesvors. der FDJ Groß-Berlin; 1946-48 Stadtverordneter von Groß-Berlin; 1948/49 Sekretär des FDJ-ZR, 1946-89 Mitgl. des SED-PV bzw. MdZK; 1950-52 Chef der VP-Luft bzw. der Verw. des Aeroklubs der KVP; 1950-89 MdV; 1955/56 Studium an der Generalstabsakademie in der UdSSR; 1957-67 Stellv. des Ministers für Nationale Verteidigung und Chef der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung, 1967-78 Chef des Hauptstabes der NVA, 1979-85 Stellv. des Ministers und Chef der PHV der NVA, 1981-86 Vors. der ASV „Vorwärts“ 1985-89 Minister für Nationale Verteidigung; 1986-89 MdPB; Jan. 1990 Ausschluss aus der SED-PDS, Mai 1991 Verhaftung, Juni 1992 Anklageerhebung wg. „versuchten und vollendeten Totschlags“ für Todesfälle an der Staatsgrenze zur Bundesrepublik als Mitgl. des NVR vor dem Berliner Landgericht, Sept. 1993 Verurteilung durch die 27. Große Strafkammer wg. „Anstiftung zum Todschlag“ zu siebeneinhalb Jahren Freiheitsentzug, Nov. 1996 Bestätigung des Urteils durch das Bundesverfassungsgericht und Haftantritt, Okt. 1998 vorzeitige Haftentlassung.
A.H.