Michael
Sommer
Der 17. Juni 1953 als Freiheitsbewegung
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Seite 329
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Der 17. Juni 1953, der zu den Freiheitsbewegungen der jüngsten deutschen Geschichte zählt, war im Gedächtnis unserer Gesellschaft über lange Zeit nicht lebendig. Dabei ist die
wichtigste Erkenntnis aus diesem historischen Ereignis, dass nämlich Freiheit nur auf der Grundlage sozialer Gerechtigkeit möglich ist, heute besonders bedeutungsvoll.
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Christoph
Kleßmann
1953 als Krisenjahr des Kalten Krieges in Europa
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Seite 334
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Rückblickend stellt sich die Geschichte des Sowjetkommunismus als eine permanente Krisengeschichte dar. Nach dem Tod Stalins wurden die Probleme des Imperiums offenkundig. Diese
veränderte Situation ermöglichte den großen Aufstand in der DDR am 17. Juni 1953 ebenso wie jene in der Tschechoslowakei oder in Ungarn.
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Wolfgang
Leonhard und Hermann Weber
Für demokratische Freiheiten - gegen bürokratische Diktatur
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Seite 342
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Gespräch über den Volksaufstand am 17. Juni 1953
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Manfred Wilke
Die "zweite Staatsgründung" der DDR 1953
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Seite 349
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Nach dem 17. Juni 1953 erfolgten weitgehende Änderungen in der Herrschaftsordnung der DDR, die von manchen als eine "zweite Staatsgründung" interpretiert werden. Diese
These ist aber sehr DDR-zentriert und kaum in die deutsche Teilungsgeschichte integriert, was auch daran liegen kann, dass die politischen Einschnitte der BRD und der DDR nicht
identisch sind.
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Helke
Stadtland
Arbeiter im Streik gegen "ihre" Gewerkschaften
Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) vor und nach dem Aufstand des 17. Juni 1953
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Seite 360
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Schon vor 1953 gab es in der DDR Proteste gegen die Gewerkschaften, besonders wegen deren Lohnpolitik. Die Normenerhöhungen, der Sparsamkeitskurs des Regimes, die Anhebung von
Verbraucherpreise und weitere Maßnahmen auf Kosten der Arbeitnehmer führten dann im Frühjahr 1953 vermehrt zu Arbeitsniederlegungen. Die zunehmenden Spannungen wurden allerdings
vom FDGB nicht hinreichend ernst genommen.
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Andreas
Graudin
Der FDGB und der 17. Juni 1953 -
Gewerkschaften im Sozialismus?
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Seite 370
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Der FDGB wurde in den Tagen des Aufstands stark mit der SED-Herrschaft identifiziert, seine Zentralen und Büros wurden erstürmt, teilweise demoliert. Als Konsequenz übte er vor
den Werktätigen massive Selbstkritik, um den "Neuen Kurs" zu propagieren und Vertrauen zurückzugewinnen. Auch die SED suchte danach engeren Zusammenhalt mit den
Gewerkschaften.
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Susanna
Poldauf
Streikführer in Bitterfeld -
Der Fall Paul Othma
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Seite 378
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Paul Othma, der am 17. Juni 1953 in Bitterfeld die Demonstration der Arbeiter geführt hatte und zum Vorsitzender des Streikkomitees gewählt worden war, wurde nach der
Niederschlagung des Aufstandes festgenommen und zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Auch nach seinem Tod galt er in der DDR als faschistischer Provokateur. Erst 2001 wurde er
rehabilitiert.
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Dokumentation
Die Gewerkschaften und der 2. Mai 1933
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Seite 384
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Auszug aus einer Rede des DGB-Vorsitzenden Michael Sommer am 2. Mai 2003 in Bochum
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Aussprache
Hintergrundloses Konfliktpanorama
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Seite 386
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Sven Papcke zu GMH 4/2003
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Buchbesprechung
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Seite 390
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Helmut Martens:
Klaus Lompe/Antje Blöcker/Bernd Marquardt/Peter Rölke/Hinrich Weis, Bilanz und Perspektiven der Montanmitbestimmung. Entwicklung, Erfahrungen,
Herausforderungen, edition sigma, Berlin 2002, 300 S., 22,90 €.
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