Steuerreform mit Gerechtigkeitsmängeln

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Zum Beitrag Hans-Georg Wehner
Umverteilung der Lasten oder konservative Revolution?
Seite 65

Zu den aktuellen Vorschlägen zur Reform des Steuersystems Trotz niedrigerer Steuersätze profitieren normale Arbeitnehmer durch die Streichung der überwiegend von ihnen genutzten Steuervergünstigungen nicht von der Steuerreform. Mit Rücksicht auf die Unternehmen werden die seit langem bekannten Vollzugsdefizite der Finanzverwaltung nicht in Angriff genommen. Privatvermögen bleiben auch in Zukunft steuerfrei.

 

Zum Beitrag Winfried Didzoleit/Hans-Jürgen Schlamp
Ganz legale Steuertricks
Seite 78

Auch wenn am Ende tatsächlich viele Steuerschlupflöcher der Besserverdienenden gestopft werden sollten, wird die Steuerreform nicht zu einer gerechten Verteilung der Lasten führen, weil wesentliche Einnahmequellen, wie z. B. Gewinne aus Aktienspekulation und aus dem nicht gewerblichen Verkauf von Mietshäusern und Bürogebäuden, auch in Zukunft steuerfrei bleiben sollen.

 

Zum Beitrag Peter Bareis       
Niedrigere Steuersätze durch Verbreiterung der Bemessungsgrundlage
Seite 85

Die Soziale Marktwirtschaft ist in erster Linie Marktwirtschaft. Der Staat hat nicht die Aufgabe, Wohltaten zu verteilen, die von der Allgemeinheit durch hohe Steuern finanziert werden. Durch eine Beschränkung des Staates auf seine Kernaufgaben und einen Abbau von Steuerbefreiungen könnte die Steuerquote massiv gesenkt werden.

 

Zum Beitrag Steffen Neumann/Ingo van Lishaut
Die Unternehmenssteuerreform als Teil der geplanten großen Steuerreform
Seite 96

Nominell hohe Steuersätze und die tatsächliche steuerliche Belastung klaffen weit auseinander. Während die Regierungskoalition die meisten Steuerprivilegien, von denen die Arbeitnehmer profitieren, abschaffen oder reduzieren will, sollen die Möglichkeiten der Unternehmen zur Steuerverkürzung zu einem erheblichen Teil erhalten bleiben.

 

Zum Beitrag Hartmut Tofaute
Einkommenswirkungen von indirekten Steuern
Seite 104

Mit Hilfe der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe lässt sich belegen, dass die zur Kompensation einer niedrigeren Einkommensteuer diskutierte Erhöhung der Verbrauchsteuern Normalverdiener überproportional belastet. Sinnvoll wäre hingegen eine Mehrwertsteuererhöhung als Mittel zur Finanzierung von versicherungsfremden Leistungen.

 

Zum Beitrag Michael Schlecht
Besteuerung von Schichtzuschlägen
Seite 117

Die Streichung der Steuerfreiheit von Schicht- und Nachtzuschlägen könnte in einen neuen gesellschaftlichen Großkonflikt münden. Von ihr sind über 7 Millionen Beschäftigte betroffen, die Einkommensverluste bis zu einer Größenordnung von 9.500 DM hinnehmen müssten.

 

Zum Beitrag Dokumentation
Verhandlungen des 5. Außerordentlichen DGB-Bundeskongresses

Themenbereich: Zukunft des Flächentarifvertrags
Seite 121