Gesellschaftliche Modernisierung und Macht

Zurück zum Jahresinhaltsverzeichnis   Ausgabe  8/1996                                        Sämtliche Beiträge als PDF-Dateien!


Zum Beitrag Hermann Schwengel
Machtbildungschancen im Globalisierungsprozess
Seite 473

Mit der Globalisierung schwinden die auf der Ebene des nationalen Verfassungs- und Sozialstaates erworbenen Machtpotentiale kollektiver Akteure. Gleichzeitig entstehen neue Machtbildungschancen, von denen die kollektiven Akteure aber nur profitieren, wenn sie frühzeitig die Gestaltungsmöglichkeiten nutzen, die sich aus der unausweichlichen Differenzierung der Globalisierung auf der europäischen, regionalen und lokalen Ebene ergeben.

 

Zum Beitrag Peter Noiler
Globalisierung und die Restrukturierung des städtischen Raumes
Seite 481

Der Globalisierungsprozess führt nicht zur Aufhebung, sondern zur Neubewertung städtischer Funktionen. Kommunen, Städte und Regionen sind dabei den transnationalen Unternehmen nicht hilflos ausgesetzt, sondern haben eigene Gestaltungsmöglichkeiten. Wohlfahrts- und Sozialverbände wie Gewerkschaften sind aufgerufen, sich hieran zu beteiligen und die Rekonstruktion der metropolitanen Regionen nicht den global orientierten Eliten und den populistischen Regionalisten zu überlassen.

 

Zum Beitrag Helmuth Berking
Lebensstile, Identitätspolitiken und Gestaltungsmacht
Seite 488

Die wachsende Pluralisierung der Lebensformen führt zu einem neuen Politikverständnis: Der Weg des einzelnen zu Engagement und Protest wird kürzer, aber er führt nicht mehr notwendigerweise über klassenpolitisch orientierte Interessenorganisationen wie Parteien und Gewerkschaften. Ein mögliches Bündnis von gewerkschaftlicher Interessenpolitik und einer Politik der Lebenstile wäre in der Lage, die Gerechtigkeitsfrage wieder in den Mittelpunkt der politischen Auseinandersetzung zu stellen.

 

Zum Beitrag Claus Koch
Die Einsamkeit des Funktionärs in der Globalisierungsmacht
Seite 494

Die Gewerkschaften stehen vor einem doppelten Spagat: Zum einen sind sie darauf angewiesen, den Lohnkonflikt aufrecht zu erhalten - solange sie die Arbeitgeber dazu noch zwingen können. Zum anderen müssen sie sich auf die neuen Umverteilungskonflikte einlassen, die zunehmend die Alte soziale Frage überlagern. Wenn sie nicht am Rande der neuen Verteilungskämpfe verkümmern wollen, brauchen sie neben dem Tarifkämpfer einen neuen Typ von Funktionär, der sich auf den unterschiedlichen und unübersichtlichen Feldern politisch verhalten kann.

 

FORUM: Programmdiskussion

 

Zum Beitrag Dieter Wunder
Das Dilemma eines neuen Grundsatzprogramms
Seite 503

 

Zum Beitrag Friedel Heße
Zukunftsvisionen am Ende des alten korporatistischen Modells
Seite 508

 

Zum Beitrag Jürgen Hoffmann
Die Legende vom Verrat
Seite 517

Zum Beitrag Nachruf

Mitbestimmung und Miteigentum
Hans Katzer (1919-1996)
Seite 527

 

Zum Beitrag Buchbesprechung Seite 529

- Reiner Hoffmann: Heinz-Werner Meyer (Hrsg.), Aufbrüche -Anstöße, Beiträge zur Reformdiskussion im Deutschen Gewerkschaftsbund und seinen Gewerkschaften, Band 1, Bund-Verlag, Köln 1994, 167 S., 19,90 DM; Ders. (Hrsg.), Sozial gerecht teilen - ökologisch umsteuern, Beiträge zur Reformdiskussion, Band 2, Bund-Verlag, Köln 1994, 169 S., 19,90DM; Dieter Schulte (Hrsg.), Industriepolitik im Spagat, Beiträge zur Reformdiskussion, Band 3, Bund-Verlag, Köln 1995, 196 S., 19,90DM;

Ders. (Hrsg.), Erneuerung des Sozialstaates, Beiträge zur Reformdiskussion, Band 4, Bund-Verlag, Köln 1996, 173 S., 19,90DM;

Ders. (Hrsg.), Arbeit der Zukunft, Beiträge zur Reformdiskussion, Band 5, Bund-Verlag, Köln 1996, 245 S., 19,90 DM.