Ausgabe 1/1996
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Zu diesem
Heft
Seite
1
Dieter Schulte
Reformjahr 1996 - ein Ausblick
Seite 2
Die Erneuerung des DGB soll bis Ende 1996 abgeschlossen
sein. Programmatisch müssen sich die Gewerkschaften von ihren traditionellen Hoffnungen
auf Systemveränderung lösen und eine eigenständige Reformperspektive in der
Marktwirtschaft formulieren. Organisatorisch muss eine klar definierte Arbeitsteilung
zwischen dem DGB und seinen Gewerkschaften vereinbart werden.
Burchard Bösche/Gerhard Kirchgäßner/Norbert Trautwein/
Wolfgang Rose/Frank Schmidt
DGB-Organisationsreform: Auch Grundentscheidungen ohne Tabu diskutieren
Seite 17
Die Tendenz zur Bildung neuer Großgewerkschaften ist
ein Irrweg, der weder die Attraktivität noch die Durchsetzungsfähigkeit der
Gewerkschaften stärkt. Erfolg versprechender scheint ein Organisationsmodell. das die
Mitgliedschaft unmittelbar beim DGB ansiedelt, die Definition von Organisationsgebieten an
sachlichen statt an organisationsegoistischen Interessen ausrichtet und die regionale
Präsenz der Gewerkschaften stärkt.
Gerhard Beier
Historische Aspekte von Gewerkschaftsreform
Seite 25
Die deutschen Gewerkschaften waren im Abstand von 50
Jahren immer wieder mit tiefen Krisen konfrontiert, aus denen sie aber gestärkt
hervorgegangen sind, weil diese den in den vorangegangenen Jahrzehnten versäumten
Reformen zum Durchbruch verholfen hat. Heute stehen die Gewerkschaften erneut vor einer
derartigen Situation, die einen Wandel von der integrierten Industrie zu einer
europäischen Einheitsgewerkschaft notwendig erscheinen lässt.
Rainer Hank
Der Zauberer
Bündnis für Arbeit" statt Programmdebatte?
Seite 32
Mit dem Vorschlag für ein Bündnis für
Arbeit" ist es Klaus Zwickel gelungen, was bisher keine Programm- und
Organisationsdebatte zu erreichen vermocht hat: Die Gewerkschaften haben ein progressives
Image zurückgewonnen.
Walther Müller-Jentsch/Hans Joachim
Reorganisation der Arbeit als Herausforderung
für Betriebsräte und Gewerkschaften
Seite 41
Die Gewerkschaften werden dem von der Globalisierung
ausgehenden wachsenden Druck nur dann erfolgreich standhalten können, wenn es in Europa
zu einer Internationalisierung der industriellen Beziehungen kommt.
Gerhard Leminsky
Das ungenutzte Reformpotential der Mitbestimmung
Seite 47
Die Gewerkschaften sind mit einer Vielzahl von
Branchen- und Betriebssituationen konfrontiert, die unterschiedliche, betriebsspezifische
Lösungen verlangen. Diese Pluralität der Mithestimmungspraxis enthalt ein bisher für
die Programmdebatte ungenutztes Reformpotential.