(Kein) Frieden auf dem Balkan

Zurück zum Jahresinhaltsverzeichnis   Ausgabe  12/1995                                        Sämtliche Beiträge als PDF-Dateien!


Zum Beitrag Othmar Nikola Haberl
Krieg und Frieden in Jugoslawien und die internationale
Staatengemeinschaft
Seite 721

Die Friedensbemühungen der europäischen Staaten, der UNO und der Nato sind fehlgeschlagen, weil keiner der Beteiligten bereit war, den Schutz der territorialen Integrität der weltweit anerkannten souveränen Nachfolgestaaten Jugoslawiens militärisch wirksam sicherzustellen. Auch der Vertrag von Dayton vermittelt den Eindruck, dass die internationale Staatengemeinschaft sich bereits mit der Aufteilung Bosnien-Herzegowinas abgefunden hat.

 

Zum Beitrag Thomas Brey
Krieg in Jugoslawien

Ausgangspunkte - Verlauf - Aussichten
Seite 735

Der Bruderkrieg im ehemaligen Jugoslawien ist keine unabwendbare Katastrophe, sondern das Ergebnis eines planmäßigen, von langer Hand angezettelten Konflikts. Die beiden Hauptverantwortlichen der blutigen Auseinandersetzung, Serbiens Republikpräsident Slobodan Milosevic und Kroatiens Staatschef Franjo Tudjman, sitzen heute fester denn je im Sattel. Dies lässt befürchten, dass auch nach einem Friedensschluss nicht an eine Demokratisierung und wirtschaftliche Erholung im ehemaligen Jugoslawien zu denken ist.

 

Zum Beitrag Heinz-Jürgen Axt
Südlich von Sarajevo glimmt die Lunte noch immer

Konfliktbogen von der Adria bis ans Kaspische Meer
Seite 744

Über den Friedensbemühungen für Bosnien-Herzegowina sollte nicht vergessen werden, dass sich im Südbalkan, von Albanien über Kosovo, Mazedonien, Griechenland und Bulgarien bis zur Türkei, ein gefährliches Gemisch an Rivalitäten und Konflikten aufstaut, das sich durchaus gewaltsam entladen könnte.

 

Zum Beitrag Michael W. Weithmann
Renaissance der Religion auf dem Balkan
Seite 753

Während seit dem 19. Jahrhundert überall in West- und Mitteleuropa die Sprache die Religionszugehörigkeit als nationales Bestimmungsmerkmal abgelöst hat, stehen wir auf dem Balkan vor einer Reinstrumentalisierung der Religion. Das Wiederauftreten des Konfessionsnationalismus im ehemaligen Jugoslawien wurde auch vom Westen begünstigt.

 

Zum Beitrag Dunja Meicic
Alte und neue Minderheiten
Seite 769

Die mit brutaler Gewalt vollzogene Zerschlagung der über Jahrhunderte gewachsenen ethnischen Strukturen in Kroatien und in Bosnien-Herzegowina verhindert auch nach einem Friedensschluss die Rückkehr zur alten, multikulturell geprägten Gesellschaft. Der internationalen Staatengemeinschaft fällt die Aufgabe zu. Schutzrechte für die Minderheiten durchzusetzen und zu garantieren sowie die Verantwortlichen für die Gräueltaten zur Rechenschaft zu ziehen.

 

Zum Beitrag Peter Seideneck
Gewerkschaften in Ex-Jugoslawien

Zwischen Krieg, Nationalismus, Repression und Erneuerung
Seite 775

Trotz Krieg und Unterdrückung sind in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien nicht-regierungskonforme Gewerkschaften entstanden, denen eine wichtige Rolle im beginnenden Transformationsprozess zukommen wird. Die westeuropäischen Gewerkschaften und Gesellschaften sind gefordert, sie aktiv zu unterstützen.

 

Zum Beitrag Buchbesprechung Seite 783

Josef Schmid: Johann Welsch/Roland Schneider, Technik gestalten - Zukunft gewinnen. Standortsicherung durch Förderung von Technologie, Innovation und Beschäftigung, Bund-Verlag, Köln 1995, 378 S., 44 DM.