Erinnern - Vergessen

Zurück zum Jahresinhaltsverzeichnis   Ausgabe  11/1995                    Sämtliche Beiträge als PDF-Dateien!


Zum Beitrag Jörn Rüsen
Auschwitz: Den Sinn des Sinnlosen begreifen
Seite 657

Auschwitz verkörpert wie kein anderer Ort den Holocaust. Zugleich ist Auschwitz im Unterschied zu den meisten Konzentrationslagern noch in seiner ursprünglichen Form erhalten und nicht durch Symbole der Erinnerung gestaltet, die zugleich immer auch eine Zerstörung der historischen Spuren bedeuten. Beides mahnt zu einem behutsamen Umgang mit der Gedenkstätte.

 

Zum Beitrag Norbert Frei
Erinnerungskampf

Zur Legitimationsproblematik des 20. Juli 1944 im Nachkriegsdeutschland
Seite 664

Das Attentat vom 20. Juli 1944 hat das soldatische Selbstverständnis der Kriegsgeneration fundamental in Frage gestellt. Hierin liegt der Grund, warum die Widerstandskämpfer des 20. Juli, anders als dies später von der 68er-Generation wahrgenommen wurde, bis in die fünfziger Jahre hinein kaum politische Anerkennung fanden.

 

Zum Beitrag Joachim Seyppel
Vom Reichsarbeitsdienst und vom Prinzip Arbeit

Reminiszenzen
Seite 677

Im Rückblick wird die Linie deutlicher: Sie führt von den links- und rechtsradikalen Parteien der Weimarer Republik mit ihrem Stamm frustrierter Erwerbsloser über den Reichsarbeitsdienst hin zum „Ersten Deutschen Arbeiter- und Bauernstaat".

 

Zum Beitrag Der Kapitalismus ist nicht die höchste Form
der menschlichen Entwicklung

Gespräch mit Hans Matthöfer über SPD, Gewerkschaften,
Mitbestimmung und Gemeinwirtschaft.
Seite 684

 

Zum Beitrag Sibylle Tönnies
Konvergenz zwischen rechts und links

Die Ablehnung der Moderne und die Zurückweisung der Aufklärung
Seite 696

Bei der ideologischen Bewältigung in Westdeutschland steht nicht das Problem an, dass hier noch ernsthaft Ideen vertreten würden, die zurück zur nichttauschenden, zentralistischen Ökonomie streben. Aber das Ressentiment gegen den Kapitalismus, das in resignierendes Akzeptieren übergegangen ist, verhindert, dass auf seiner Grundlage Sozialpolitik gemacht wird.

 

Zum Beitrag Wilfried Loth
Der Prozess der europäischen Integration:

Antriebskräfte, Entscheidungen und Perspektiven
Seite 703

Es führt kein Weg daran vorbei, die Entscheidungen in der Europäischen Union transparenter, kontrollierbar und korrigierbar zu machen. Die Rückkehr zur nationalstaatlichen Ordnung, von der manche träumen und die von anderen als Gefahr beschworen wird, ist keine Alternative dazu, zumal die Funktionsdefizite der Nationalstaaten, die den europäischen Integrationsprozess ausgelöst haben, sich hierdurch nicht lösen lassen.

 

Zum Beitrag Nachruf Seite 715

Strategischer Vordenker

Theo Pirker (1922-1995)

 

Zum Beitrag Buchbesprechungen Seite 716

- Sven Papcke: Hellmut von Gerlach, Die große Zeit der Lüge. Der erste Weltkrieg und die deutsche Mentalität (zuerst 1926), neu hrsg. von Helmut Donat/Adolf Wild (mit einem Nachwort von Walter Fabian), Donat Verlag, Bremen 1994, 197 S., 29,80 DM.

- Gerhard Bosch: Hermann Kotthoff, Betriebsräte und Bürgerstatus. Wandel und Kontinuität betrieblicher Mitbestimmung, Schriftenreihe Industrielle Beziehungen, Band 8, hrsg. von Walter Müller-Jentsch, Rainer Hampp Verlag, München/Mering 1994, 347 S., 49,80 DM.