Nr. 20 - 1940

December 1st

Sozialistische Mitteilungen

News for German Socialists in England

This news-letter is published for the information of Social Democratic
refugees from Germany who are opposing dictatorship of any kind.

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Die Wiederwahl Roosevelts[1], das Nachlassen der Nazi-Luftangriffe auf London und die glänzenden Erfolge des Abwehrkampfes der Griechen gegen den italienischen Ueberfall deuten an, dass ein Wendepunkt des Krieges erreicht ist, dass Hitler am Aermelkanal die Grenze der Ausdehnung seiner Macht nach Westen erreicht hat, dass das britische Reich, nachdem es ein Vierteljahr allein standzuhalten hatte, wieder Verbündete zu finden beginnt und dass Hitlers Bündnis mit Mussolini sich, wie manche von Anfang an vermuteten, als Belastung und nicht als Hilfe für Hitler erweist.

Die Nazi-Agenten in Amerika haben alle Minen gegen Roosevelts Wiederwahl springen lassen, aber ohne Erfolg. Mit einer stärkeren Mehrheit als erwartet ist Roosevelt als erster Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten zum dritten Mal gewählt worden, und er hat seine neue Amtsperiode mit einer sehr deutlichen Rede gegen die Diktaturen eingeleitet und mit der Erklärung, dass von nun an die Hälfte der amerikanischen Rüstungsproduktion England zur Verfügung gestellt werden wird. Es wird jetzt auch über eine Zusammenarbeit der amerikanischen Flotte mit der britischen bei der Freihaltung des Atlantik verhandelt, es ist eine neue Uebertragung von amerikanischen Zerstörern für England zu erwarten, und schon sind einige der "fliegenden Festungen", der amerikanischen Riesenflugzeuge, nach England gekommen. Zu dieser Materialhilfe von Amerika kommt die Kampfhilfe der Griechen, die bei Koritza das italienische Angreiferheer geschlagen und zum Rückzug gebracht haben, unterstützt von der britischen Luftflotte, die im Hafen von Taranto einen Teil der italienischen Flotte demolierte und einen anderen Teil in "sichere" Häfen jagte und die in Albanien die Stützpunkte der italienische Armee bombardiert.

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Es wäre verfrüht und gefährlich leichtsinnig, in Siegesjubel auszubrechen. Die Lage bleibt ernst und schwierig, und der Weg zum Endsieg ist weit. Aber ein Wendepunkt ist erreicht: Hitlers Vorstoss im Westen ist aufgehalten und der Vorstoss des Faschismus nach Südosten abgeprallt. Hätte Hitler nicht den bewundernswerten Widerstand des britischen Volkes gefunden und Mussolini nicht den heldenhaften Kampfgeist der Griechen erfahren, dann gäbe es wohl schon heute keinen Staat in Europa mehr, der auch nur wagen würde, mit der Anerkennung der Hitlerschen Vorherrschaft zu zögern.

Die Nazi-Diplomatie wirbt mit fieberhafter Geschäftigkeit um diese Anerkennung. Die Besuche und Besprechungen jagen einander, seit Hitler mit Pétain und Franco und Molotow und König Boris[2] verhandelte. Ungarn und Rumänien und die Slowakei haben bereits die "neue Ordnung", die "Achse" Berlin-Tokio-Rom schriftlich anerkennen müssen.[3] Madrid und Belgrad, ja selbst Vichy und Sofia scheinen noch zu zögern, Moskau hüllt sich in Schweigen, und die Türkei trägt offene Opposition zur Schau.

Ohne Zweifel wird Hitler den Winter zur Festigung seines Reiches von Unterworfenen und Vasallen benützen wollen. Aber die unterdrückten Völker (und ein grosser Teil des deutschen Volkes ist dazu zu zählen) beginnen zu spüren, dass die Macht Hitlers ihre Grenzen hat und nicht von Ewigkeit ist.

Sicher ist, dass Hitler alles aufbieten wird, um über den toten Punkt hinwegzukommen. Er wird vermutlich versuchen, England die Zufuhr von Amerika abzuschneiden, er hat Pläne mit Irland, er sendet U-Boote und Bomber in den Atlantik. Er wird sich vielleicht entschliessen, den Italienern in Albanien mit einem Stoss gegen Griechenland über Bulgarien her zu Hilfe zu kommen, wo allerdings die Türkei in der Flanke droht. Und er wird vor allem die Arbeitskraft der von ihm versklavten Millionen in Deutschland, Frankreich, Holland, Belgien, Polen, Skandinavien und vielleicht auch Russland für eine fieberhafte Produktion von Waffen und Munition anspannen.

Erhöhte Wachsamkeit und Anspannung aller Kräfte bis zum Aeussersten ist nötig, um diesen Gefahren zu begegnen und den erreichten Wendepunkt zum Ausgangspunkt für den Endsieg zu machen.

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Die Hoffnung der Politiker im Kreml, aus dem Krieg zwischen Faschismus und Demokratie Nutzen für den Weiterbestand und die Verbesserung der Sowjetunion zu ziehen, wird durch den Verlauf der Kriegsereignisse immer mehr in Frage gestellt. Es mag zur Zeit des Hitler-Stalin-Paktes sehr aussichtsreich erschienen sein, die Demokratien Westeuropas "die Kastanien aus dem Feuer holen" zu lassen - um eine beliebte Phrase Stalins zu wiederholen, mit der er, wie so oft, Kritik an etwas übte, was er selbst zu tun bereit war -, und den blinden Anhängern des Stalinismus mag sogar der billige, wenn auch schändliche Gewinn in Polen, im Baltikum und im Balkan als Beweis für die Klugheit dieser Taktik gegolten haben, die anderen "Imperialismus" vorwarf, aber selbst unter Aufopferung aller angeblichen Grundsätze nur auf billige territoriale Gewinne ausging. Mit dem Zusammenbruch Frankreichs, dem erfolgreichen Widerstand Englands und dem Vorstoss des Faschismus auf der Balkan-Halbinsel sind aber die Berechnungen der Politiker des Kreml in Gefahr geraten, über den Haufen geworfen zu werden.

Wir wissen nicht, auf welche Entscheidung man im Kreml gerechnet hat. Entweder hat man- kommunistischen Phantasieberichten folgend - auf einen baldigen Zusammenbruch Hitlers und auf eine leicht zu gewinnende Erbmasse gerechnet, für deren Verteidigung man die Rote Armee schonen wollte, oder man hat auf einen baldigen Sieg Hitlers gerechnet und sich rechtzeitig mit dem Sieger in gutes Einvernehmen setzen wollen, - oder aber: man hat auf eine Erschöpfung der beiden kämpfenden Fronten gerechnet und darauf gehofft, dass die Sowjetunion am Ende als die einzig ungeschwächte Macht dastehen und damit einen grösseren Einfluss auf die Weltgeschichte haben wird als zuvor. Keine dieser Berechnungen hat sich als richtig erwiesen, und die Hoffnung, dass sich die Sowjetunion wenigstens vor den Gefahren des Weltkonflikts wird retten können, wird von Tag zu Tag unsicherer.

Ganz offensichtlich hat man im Kreml die Militärmacht Hitlers oder die Widerstandskraft der Demokratie oder beide unterschätzt - und noch offensichtlicher hat man die eigene Klugheit überschätzt. Die Militärmacht Hitlers war stark genug, ein - nicht ohne Zutun der Sowjet-

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propaganda - zersetztes Frankreich zu zerschlagen, aber die Widerstandskraft der Demokratie war gross genug, um England zur uneinnehmbaren Festung zu machen. Und die "Klugen" im Kreml müssen nun sehen, wie sich der Krieg, den sie mit einer "genialen" Wendung nach Westen abgelenkt zu haben glaubten, nach Osten zu wälzen beginnt und wie die "gesicherte" Sowjetunion zwischen zwei Feuer zu geraten droht, da sich Japan dem Bunde Hitlers und Mussolinis offen zugesellt hat.

Vorausschauende haben diese Entwicklung schon nach dem Beginn des finnischen Feldzuges prophezeit. Damals erwies sich, dass nicht nur die hitlerfeindliche Haltung Stalins und die Völkerbundstreue der Sowjetunion, sondern auch die Unbezwinglichkeit und die befreiende Mission der Roten Armee eine Legende war, damals verscherzte sich Stalin die letzten Sympathien, die er in der Arbeiterschaft der Welt noch hatte, und den letzten Respekt, den faschistische Generale noch vor seiner Armee hatten. Es hat seitdem nur ein halbes Jahr gedauert, und Molotow musste nach Berlin fahren, um Hitlers Bedingungen für ein weiteres Zusammenarbeiten mit Moskau zu hören.[4]

Es ist unbekannt, welches Hitlers Bedingungen waren. Aber es spricht viel für die (in der "Sunday Times" vertretene) Annahme, dass Hitler der Sowjetunion die Rolle des Lieferanten für Kriegsmaterial zuweisen will, die Rolle des Hitlerschen Kanada, das, fern vom Luftkrieg, in erhöhtem Tempo und in vermehrten Betrieben Munition und Flugzeuge für Hitlers Armee produzieren soll, was die Sowjetpropagandisten vielleicht noch immer "sozialistischen Aufbau" nennen werden. Es spricht auch viel für die (kürzlich in der Zeitschrift "Free Europe"[5] gemachte und begründete) Feststellung, dass heute das Hitler-System wirtschaftlich stärker als die Sowjetunion geworden ist und man sich im Kreml darüber klar ist, dass Hitler von Russlands Lieferungen nicht mehr so abhängig ist wie zu Beginn des Krieges. Man dürfte also im Kreml wissen, dass man nicht sehr auf Hitlers Dankbarkeit rechnen kann, auch wenn man seine Bedingungen akzeptiert.

Auf der anderen Seite hat die britische Regierung durch ihren Moskauer Botschafter Sir Stafford Cripps der russischen Regierung drei Angebote gemacht, wenn Moskau

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die Zusammenarbeit mit Berlin nicht fortsetzt; sie hat sich erboten, die Okkupation der baltischen Randstaaten anzuerkennen, an keinem gegen Russland gerichteten Bündnis teilzunehmen und Russland an der diesem Krieg folgenden Friedenskonferenz teilnehmen zu lassen. Es ist damit den Politikern im Kreml eine Chance gegeben, die Ehrlichkeit ihrer Neutralität in diesem Kampfe zwischen Demokratie und Faschismus zu beweisen. Noch einmal ist ihnen die Entscheidung über die Zukunft der Sowjetunion in die Hand gegeben, die andernfalls zum Objekt der Hitlerschen Ausbeutung und der Kriegführung von zwei Fronten her werden müsste.

Nachdem seit Monaten in Parlament und Presse eine lebhafte Diskussion darüber im Gange ist, ob die generelle Internierung "feindlicher Ausländer" in Grossbritannien notwendig und nützlich war, ob eine generelle oder nur teilweise Freilassung der internierten Flüchtlinge stattfinden solle und wer für die Misstände bei der Internierung und Verschickung verantwortlich war, ist jetzt in der Serie der "Penguin"-Bücher eine Schrift (von F. Lafitte) erschienen, die eine sehr gründliche und umfassende Darstellung der Tatsachen und Probleme enthält, die der Diskussion über die Internierung zugrunde liegen. In dieser Schrift, die den Titel "The Internment of Aliens"[6] trägt, sagt der Verfasser zur Schuldfrage u.a.: "Die Motive der Herren und der Presselords, die generelle Internierung verlangten, waren kaum Motive von unverfälschtem Patriotismus. Ueber alle ihre Artikel war schlechtes Gewissen geschrieben. Wenn sie diesen 'überpatriotischen' Kurs steuerten, war es offensichtlich, dass sie aus den antinazistischen deutschen und österreichischen Flüchtlingen einen bequemen Sündenbock für ihre eigenen Sünden - ihre pro-nazistische Vergangenheit machten.

Aber sie taten noch etwas anderes. Durch Verdächtigungen, Denunziationen und in einigen Fällen durch schamloses Lügen haben sie den Eindruck erweckt, dass die britischen Quislinge nicht wie die Quislinge aller anderen Länder echte Eingeborene ihres Landes sind, heimliche Einflussreiche in unserem eigenen politischen und wirtschaftlichen System, sondern eine "ausländische" Fünfte Kolonne von Flüchtlingen vor der Nazi-Verfolgung. Das eine Prozent Wahrheit in der Behauptung, dass einige Flüchtlinge

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vielleicht Nazi-Agenten sind, wurde zu der 99-prozentigen Lüge vergrössert: dass alle 'feindlichen Ausländer' eingesperrt werden müssen, weil man ihnen nicht trauen kann." Der Verfasser fordert am Ende eine konstruktive Ausländerpolitik und sagt: "Die Minderheit der deutschen und österreichischen Flüchtlinge, die ihre nationale Identität nicht verlieren wollen, die eines Tages zurückgehen wollen und tun wollen, was sie können, um bei dem Wiederaufbau ihrer Länder zu helfen, sollten auf jede Weise ermutigt werden, ihre Moral und ihr Gemeinschaftsleben im Exil zu bewahren, ihre eigenen Ideen und Aktivitäten für die Zukunft ihrer Länder zu entwickeln. Aber die Mehrheit der 'feindlichen Ausländer' in Britannien wird wahrscheinlich als amerikanische Bürger enden ... Dieser Abfluss wird ein grosser Kanal für die Verminderung der Flüchtlingsbevölkerung Englands in den nächsten 12 Monaten sein. Es besteht kein Grund, warum nicht die Mehrheit derjenigen Flüchtlinge, die in England bleiben, schliesslich in die britische Gemeinschaft als vollwertige britische Bürger aufgesogen werden sollen. Wirtschaftlich wurden sie ein Teil der britischen Gemeinschaft, gesellschaftlich entwickeln sie Beziehungen und Freundschaften, und kulturelle Gewohnheiten und Lebensweise brachten sie dem britischen Leben näher. Wir hoffen, dieser Prozess, der durch die Internierung rauh unterbrochen wurde, wird fortgesetzt werden können, mit dem klaren Ziel, dass alle unverdächtigen Flüchtlinge, die es wünschen, britische Bürger werden dürfen."

Schon vor zwei Monaten, vor dem Rücktritt Sir John Anderson´s vom Posten des Innenministers, war in der Reihe der "Victory Books" des Verlags Gollancz ein Buch "Anderson's Prisoners" erschienen, das heftige Kritik an der Internierung und den Zuständen in den Lagern übte.[7]

Bis zur letzten Oktoberwoche sind 35% der internierten deutschen Sozialisten und Gewerkschaftler wieder freigelassen worden. Mitte des Monats sind auch die ersten Freilassungen unter Kategorie 19 (hervorragender Anteil an der Opposition gegen das Nazi-System und freundliche Haltung gegenüber der alliierten Sache) erfolgt. Nach Kategorien verteilen sich die Freilassungen der deutschen Sozialisten und Gewerkschaftler wie folgt: 18% freigelassen aus

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besonderen Gründen (Arbeit von nationaler Bedeutung usw.), 6% unter Kategorie 1 (über 65 Jahre), 30% unter Kategorie 3 (Krankheit), 6% unter Kategorie 7 (Forstarbeit), 3% unter Kategorie 9 (Aerzte), 6% unter Kategorie 12 (Pionierkorps), 3% unter Kategorie 13 (Flüchtlingsarbeit), 9% unter Kategorie 18 (Krankheit von Ehegatten) und 19% unter Kategorie 19. Das Tribunal für die politischen Internierten unter dem Vorsitz des namhaften Juristen Sir Cecil Hurst arbeitet weiter, so dass mit weiteren Entlassungen nach Kategorie 19 in den kommenden Wochen zu rechnen ist. Es ist zu hoffen, dass bis Ende des Jahres wenigstens die Hälfte der interniert gewesenen Genossen aus den Lagern entlassen sein wird.

Wie wir hören, ist jetzt damit begonnen worden, in den Internierungslagern eine Aussonderung der dort Festgehaltenen vorzunehmen. In einzelnen Lagern wie Huyton bei Liverpool und Peveril bei Peel (Isle of Man) hat man besondere Abteilungen für verdächtige Ausländer geschaffen, die von den unverdächtigen getrennt werden.

Im vergangenen Monat hat Mrs. Lloyd[8] wieder im Auftrage des Trust Fund einige Internierungslager besucht. Die Trustees haben angeordnet, dass ausser dem wöchentlichen Taschengeld von sh 1/6 keine weiteren Bewilligungen für Internierte (wie Krankengeld usw.) erfolgen dürfen. Ehefrauen von Internierten können Reisekosten zum Besuch des internierten Mannes nur nach Vorlage der Besuchserlaubnis vom Home Office und von der Polizei erhalten.

Ein Nachfolger für den zurückgetretenen Direktor des Czech Trust Fund, Sir Henry Bunbury, ist noch nicht ernannt. Vorläufig führt Mr. Culpin[9], einer der Trustees, die Geschäfte des Direktors. Mr. Lloyd[10], der bisher das Occupation Department leitete, hat das Case Department übernommen, Mr. Bourne[11], der bisher das Agricultural Department führte, hat das Occupation Department übernommen, und Miss Allen verbleibt in der Leitung des Departments für Tribunale und Internierte unter Aufsicht Mr. Culpins.




Freiwillige Beiträge für unsere "Sozialistischen Mitteilungen"

leisteten: Hertha G. sh 1/-; Dr. R. sh 3/-; W. Berg. sh 1/-; W.S. sh 3/9; Fridl. sh 2/-; H.G. sh -/6; F.Int. sh 1/-; Tr.H. sh 8/-. Besten Dank allen Spendern!

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Unter diesem Titel ist in der Serie der "Penguin"-Bücher eine Schrift von John Price[12] mit einem Vorwort des Arbeitsministers Ernest Bevin erschienen. Sie gibt einen Ueberblick über die Entwicklung und die Errungenschaften der britischen Gewerkschaftsbewegung vor dem Kriege und stellt die Haltung und die Tätigkeit der britischen Gewerkschaften während des Krieges dar. Es geht aus ihr hervor, welches Mass von Arbeit die britischen Gewerkschaften im Kriege zur Wahrung der Rechte der Arbeiterschaft und zur Förderung der Kriegsproduktion geleistet haben, wie klar sie an ihrer Politik festgehalten haben, den Krieg gegen Hitler zu unterstützen und Opfer dafür zu bringen, dabei aber jeden Versuch, Kriegsprofite der Unternehmer zu begünstigen und dem arbeitenden Volke einseitige Lasten aufzubürden, entschieden [...] bekämpfen. John Price macht in seiner Schrift den Einfluss klar, den die britischen Gewerkschaften und die Labour Party auf die Gesetzgebung, die Wirtschaft und die Politik im Kriege gewonnen haben, und er schildert noch einmal, wie die Opposition der Labour Party und der Gewerkschaften gegen das versagende Chamberlain-System zum Regierungswechsel im Mai 1940 führte.

ist der Name einer periodisch erscheinenden Veröffentlichung der "Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik", jener Gruppe, deren Austritt aus der "Treu[e]gemeinschaft Sudetendeutscher Sozialdemokraten" wir in der letzten Nummer der "Sozialistischen Mitteilungen" berichtet hatten. - In die provisorische Exekutive der Partei wurden die Genossen Josef Zinner als Vorsitzender, Irene Kirpal und Franz Kögler als Stellvertreter und Josef Lenk[14] als Geschäftsführer bestellt.




Helft mit, dass wir ihnen im kommenden Monat wieder einen Betrag und möglichst ein Weihnachtspäckchen senden können. Sendet Eure Spende an den Internationalen Solidarity Fund, Room 62, Bloomsbury House, Bloomsbury Street, London WC1. Von der gleichen Stelle können Sammellisten angefordert werden.

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In Ergänzung unserer früheren Meldungen über die politischen Flüchtlinge, die sich zur Zeit des Nazi-Einfalls in Frankreich befanden, teilen wir mit, dass inzwischen führende Genossen der Sozialistischen Arbeiter-Internationale und des Internationalen Gewerkschaftsbundes von Frankreich nach England gekommen sind und sich jetzt in London befinden. Der Generalsekretär des IGB, Genosse Schevenels[15], und der Sekretär, Genosse Stolz[16], führen in London die internationale Gewerkschaftsarbeit weiter. Genosse Brouckère[17], der Vorsitzende der Sozialistischen Arbeiter-Internationale, und der frühere Vorsitzende, Gen. Camille Huysmans, sind ebenfalls in London. Der ehemalige Sekretär Fritz Adler ist in [den] USA. Die Vertreter der deutschen Sozialdemokratie in der Internationale haben die Absicht, ebenfalls nach London zu kommen, und es besteht die Hoffnung, dass sich diese Absicht verwirklichen lässt.

Die Lage der Flüchtlinge in Frankreich und die Schwierigkeiten der Ausreise und Durchreise durch Spanien haben sich inzwischen leider wesentlich verschlimmert. In unserer englischen Beilage zitieren wir Briefe von Flüchtlingen, die sich noch in Südfrankreich befinden oder kürzlich von dort nach Portugal kamen. Aus ihnen geht hervor, wie bedenklich die Lage jetzt ist und wie dringend notwendig baldige Hilfe ist. So grossartig das Hilfswerk ist, das die amerikanischen Genossen leisten, so notwendig ist ein erneuter Appell an alle, die sich durch Sinn für Solidarität und Gefühl für Menschlichkeit mit den bedrohten Flüchtlingen in Frankreich verbunden fühlen.

Ein politischer Flüchtling, dem die Flucht aus Frankreich glückte, schreibt uns: "Das erste Ergebnis des Einbruchs der Nazis in Belgien war in Frankreich die Internierung aller, aber auch aller Emigranten. Die Frauen kamen nach Gurs an die spanische Grenze. Die Männer zur Dienstleistung in verschiedene Lager. Krankheit, Alter, politische Verdienste, das alles spielte keine Rolle mehr. Ein grosser Teil der Lager fiel, wie zu erwarten war, den Deutschen in die Hände, Was aus den Leuten dort geworden ist, weiss niemand. In manchen Fällen haben die Deutschen die unpolitischen Juden freigelassen und ins unbesetzte Gebiet geschickt. In anderen Fällen haben die französischen Kommandanten die politischen Gefangenen fünf Minuten

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vor dem Einzug der Nazis formlos freigelassen oder ihnen anheimgestellt, illegal zu fliehen. Natürlich hat keiner der Leute bei dieser Gelegenheit seine Papiere zurückbekommen, so dass sie illegal auf der Strasse standen und gleichmässig Angst vor den Franzosen und Deutschen haben mussten. Einige sind viele hundert Kilometer ohne Geld und zu Fuss durch die deutschen Linien gewandert, z.T. per Autostop. Von einigen fehlt jede Spur. Das tschechische Konsulat hat sich unerhört anständig benommen.[18] Andere haben es verstanden, auch noch in dieser Zeit Geldgeschäfte faulster Art zu machen. Das USA-Konsulat hat eine Zahl von Visitor-Visen ausgestellt. Da die Franzosen keine Visa de sortie gaben, war der Beginn der Ausreise trotz des als Pass fungierenden USA-Visums immer mit einigen Abenteuern verknüpft. R. hat z.B. sein 10 Tage altes Baby im Rucksack über die Berge getragen. Es ist ein bisschen wie 1933. Was die Leute in den anderen Lagern, auf der Flucht in der Todesangst vor der Auslieferung und beim Warten bei den französischen Behörden und Konsulaten ausgestanden haben, ist unbeschreiblich."

die der Internationale Solidarity Fund für die deutschen Sozialisten und Gewerkschaftler durchführt, hat bis 25. Okt. einen Betrag von L 168/3/8 ergeben. Die Sammelergebnisse verteilen sich auf die einzelnen Monate wie folgt: Juli 1940 L 7/5/6, August L 80/17/6, Sept. L 30/2/-, Okt. L 27/7/10, bis 25. Nov. L 22/10/10. - Auch für den Monat November wurden an 88 internierte Sozialisten je sh 5/- Taschengeld gesandt, ausserdem an 22 internierte Sozialisten und Gewerkschaftler, die vor einigen Monaten nach Australien deportiert wurden, ein einmaliges Taschengeld von sh 10/- pro Kopf. Den Einnahmen von L 168/3/8 stehen damit die Ausgaben von L 167/17/3 (für 459 Auszahlungen) gegenüber, so dass nur ein Bestand von sh 6/5 vorhanden ist.

Auch für Dezember soll unseren intern[ierten] Freunden ein kleiner Betrag zugestellt werden, und die Versendung einiger Weihnachtspakete in die Lager erweist sich als besonders dringend. Wir appellieren an alle Sozialisten und Gewerkschaftler, an alle Freunde unserer Internierten, unsere Geldsammlung zu fördern und Beträge recht bald an Room 62, Bloomsbury House, Bloomsbury Street, London WC1, einzusenden.

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Der Innenminister Herbert Morrison gab am 26. November im Unterhaus auf Anfrage des Labour-Abgeordneten Noel-Baker eine Erklärung ab, in der er sagte. "Unter den Frauen, meist deutscher und österreichischer Nationalität, die in die B-Kategorie gestellt wurden, gibt es zweifellos welche, die man ohne Bedenken freilassen kann, und ein Komitee auf der Isle of Man führt zu diesem Zwecke eine Sichtung durch, unter Vorsitz von Sir Robert Dummet[19], dem Chief Metropolitan Magistrate (rangältesten Londoner Polizeirichter).

Das Hauptproblem stellen die Männer dar, die der alliierten Sache freundlich gegenüberstehen, aber sich nicht in eine der im White Paper festgesetzten Kategorien einreihen können. Das Asquith-Komitee schätzt, dass man 10 Tribunale benötigen würde, die fast ein Jahr lang arbeiten müssten, um die Loyalität aller dieser Personen festzustellen.

Es ist aber im White Paper vorgesehen, dass sie sich zum Pionierkorps melden können. Die normalen Altersgrenzen sind 18 Jahre und 50 Jahre, und alle zwischen diesen Altersgrenzen haben eine Möglichkeit, klar ihre Freundlichkeit zur alliierten Sache zu zeigen.

Die Regierung hat auch beschlossen, dass dem White Paper eine neue Kategorie hinzugefügt wird zwecks Freilassung von Männern, welche, da sie wegen Alters oder körperlicher Untüchtigkeit für das Pionierkorps nicht annehmbar sind, ein Tribunal davon überzeugen können, dass sie in Opposition zu den Systemen der Nazis und des Faschismus stehen, positiv freundlich gegenüber der alliierten Sache sind und unter allen Umständen treu bleiben werden. Es wird geschätzt, dass die Zahl derer, die nach diesem Plan vor ein Tribunal oder vor Tribunale kommen werden, ungefähr 2000 sein wird.

Was Männer anbetrifft, deren besondere Fähigkeiten sie in zivilen Berufen nützlicher machen würden, so sind viele von den Bestimmungen des White Paper schon erfasst, die die Freilassung von Wissenschaftlern und Fachleuten betreffen, die zu Arbeit von nationaler Wichtigkeit gebraucht werden.

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Solche Leute werden so bald wie möglich entlassen werden. Weiter habe ich veranlasst, festzustellen, welche anderen Personen noch besondere Fähigkeiten haben, um eine Arbeit zu verrichten, für die Mangel an gelernten Arbeitern besteht.

Unter denen, die nicht fürs Pionierkorps angenommen werden, mögen sich Männer befinden, deren Herzen auf unserer Seite sind und die dennoch ihre Loyalität nicht beweisen können. Ich kann nur sagen, dass es menschenunmöglich ist, eine völlig befriedigende Methode zur Untersuchung menschlicher Herzen auszudenken. Wenn diese Leute in der Internierung bleiben müssen, dann liegt das nicht an einem Mangel an Sympathie für ihre Lage, sondern an der ernsten Notwendigkeit, in der Kriegszeit Erwägungen der Sicherheit als Hauptsache zu betrachten."

In Beantwortung einer Anfrage von Miss Rathbone sagte Morrison: "Wir dürfen nicht annehmen, dass, weil ein Gatte unverdächtig ist, es auch seine Frau ist. Frauen müssen wie Männer auf Grund ihrer eigenen Umstände untersucht werden."

Wie das Ministerium für Arbeit und Nationaldienst, International Labour Branch, Hanway House, Red Lion Square, mitteilt, soll eine Gleichstellung der non-British subjects zur Zulassung zu dem staatlichen Umschulungsschema für praktische Berufe herbeigeführt werden. Die Regelung bezieht sich auf alle männlichen Ausländer im Alter von über 16 Jahren. Die Anmeldungen haben bei der örtlichen Labour Exchange zu erfolgen, wo auch die Formular-Applikationen und für Ausländer die Spezial-Applikationen (Form 20) für Auxiliary War Service erhältlich sind. Gedruckte Schemata mit Angabe der Umschulungsberufe, Kursorte, der materiellen Leistungen usw. der 3-5 Monate dauernden Berufsausbildung sind ebenfalls dort erhältlich. Aehnliche Massnahmen für Frauen sind in Vorbereitung. Aerzte sollen demnächst zur öffentlichen Tätigkeit im Shelter[20] und Spitaldienst zugelassen werden. In der nächsten Nummer unserer "Mitteilungen" werden wir ausführlicher berichten, weil dann die ersten Erfahrungen bereits vorliegen werden.




Issued by the London Representative of the German Social
Democratic Party, 33, Fernside Avenue, London NW7.




[Beilage zu SM, Nr. 20, 1940]

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The plight of the refugees in France

Many letters reach us from friends who are either in South France or managed to get out from there and are now in Portugal waiting for a ship bound to England or USA. All these letters tell a terrible story of the sufferings and anxieties of those political refugees from Germany who were in France when Hitler made his onslaught on that country. Most of the German refugees were in French internment camps at that time, locked up as "enemy aliens". Then, they learned the capitulation of the French Government and now they are either prisoners of Hitler or prisoners of Petain, and even those who could obtain American visas are mostly not allowed to leave France, and if they are pennyless they are caught by the police and put in internment camps again, where the conditions are bad beyond description. Much assistance has been given to these victims of nazi oppression and of Fascist treason by American organisations and authorities. More help is needed if those who are still in France shall not perish.

The following are quotations from a letter written by a German Social Democrat in Marseille: "You will be informed on the difficulties to get out from here. Most of us have American, Spanish and Portuguese visas. But Spain refuses now to recognise the American travel paper. A friend who tried twice to cross the Spanish border, has been returned both times. Those marches in the dark, over mountains, through thistles and thorns are very bad, expecially for women. Now we are staying in Marseille, waiting for a change, for 'visa de sortie', for special authorisation from Madrid, but the miracle does not happen. The visas expire, they must be obtained again, and all these expenses are in vain, - if we are not allowed to get out.

We are threatened again by the internment camp. All those who cannot produce own means are condemned to the camp. That means, in the present circumstances, complete decay."

Another refugee, a woman, who managed to escape to Portugal recently, wrote to us from Lisbon: "The position of those friends who are still in Marseille, is almost hopeless. Most of them have now obtained the American visa, but they are not allowed to leave France, as the French Government fears the Germans and does not dare to

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grant exit permits. While the French exit permits are delayed again and again, their Spanish and Portuguese transit visas have expired. In the meantime, the Spanish Government refuses to let people pass who have been deprived of their nationality, and even Portugal makes difficulties. It seems that there are not even immediate German demands for extradition which cause these difficulties made by Spain an Portugal. But there is the fear of the power, and that fear is responsible for the attitude of both these Governments.

But even if Hitler does not show any interest in the refugees, there is still the possibility that the Pétain-Government will put these 'useless eaters' in a camp in order to reduce their rations.

And if all these anxieties should prove to be baseless - which nobody can know in advance - there is still an immediate danger for our friends: that their very restricted means will come to an end after some few weeks."

A German Social Democratic refugee in England who was interned in July and sent to Canada, writes in a letter from a Canadian prison camp. "Although I am a refugee from Nazi oppression and not a prisoner of war, I am forced to use this writing paper. I am very glad to know that my friends have not forgotten me in these difficult times. As you were already informed, I was sent to Canada against my own will. Our most essential needs, in the present circumstances, are books, toothpaste, soap, socks, cigarettes and shaving articles, as we are all without any means. I may draw your attention to the fact that, although I am a refugee in category "C", I am still handled as a prisoner of war. You will know how hurting this is for me, who has spent years in Nazi concentration camps and prisons, to be put on the same level with my enemies. I have been fighting for Democracy against any kind of dictatorship, and I shall continue to do so."


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Editorische Anmerkungen


1 - Am 5.11.1940 stimmten 468 "Wahlmänner" für Roosevelt, 63 für seinen republikanischen Gegenkandidaten.

2 - Boris III. (1894 - 1943), seit 1918 bulgarischer König.

3 - Im November 1940 waren die genannten drei Staaten dem Dreimächtepakt beigetreten.

4 - Vom 12.-14.11.1940 hatte sich der russische Außenminister Molotow in Berlin aufgehalten.

5 - "Free Europe", Untertitel: Fortnightly Review of International Affairs. Erschien in London ab 1935.
"The Sunday Times" (s.o.) erschien als Londoner Wochenblatt (Richtung: konservativ) im Verlag der "Times".

6 - F[rançois] Lafitte: The Internment of Aliens, Harmondsworth/New York 1940. Der in London geborene Autor F. Lafitte war nach Verlagsangaben zeitweise beim Internationalen Bergarbeiter-Bund beschäftigt.

7 - Judex (Pseud.): Anderson's Prisoners, London 1940. Zu Gollancz siehe: SM 25 v. April 1941, Anm. 12.

8 - Margaret Lloyd, den Kommunisten nahestehend, war jahrelang Mitarbeiterin des CRTF.

9 - Ewart Gladstone Culpin (1877 - 1946), Labour-Politiker, Mitglied des Kuratoriums des CRTF (Czech Refugee Trust Fund).

10 - Zu Mr. Lloyd konnten keine biographischen Angaben ermittelt werden. Vermutlich familiäre Verbindung zu Margaret L. (Anm. 8 ).

11 - Zu Mr. Bourne (CRTF) konnten keine biographily:Garamond,serif; font-size:11pt; line-height:12pt; text-align:left; margin-top:3pt; margin-bottom:3pt; margin-right:3pt; margin-left:3pt; } p.tabor-2tabm {font-family:Garamond,serif; font-size:11pt; line-height:12pt; text-align:center; margin-top:3pt; margin-bottom:3pt; margin-right:3pt; margin-left:3pt; } p.taborg-2tabr {font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:14pt; text-align:right; margin-top:3pt; margin-bottom:3pt; margin-right:3pt; margin-left:3pt; } p.taborg-2tabl {font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:14pt; text-align:left; margin-top:3pt; margin-bottom:3pt; margin-right:3pt; margin-left:3pt; } p.taborg-2tabm {font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:14pt; text-align:center; margin-top:3pt; margin-bottom:3pt; margin-right:3pt; margin-left:3pt; } p.big-1 { font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:18pt; text-indent:14mm; text-align:justify; margin-left:10 mm; margin-right:10 mm; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-139 { font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:16pt; text-indent:44mm; text-align:justify; margin-left:10 mm; margin-right:10 mm; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-1r { font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:16pt; text-align:right; text-indent:14mm; margin-left:10 mm; margin-right:10 mm; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-1a { font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:16pt; text-indent:8mm; text-align:justify; margin-left:10 mm; margin-right:10 mm; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-1b { font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:16pt; text-indent:4mm; text-align:justify; margin-left:10 mm; margin-right:10 mm; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-2 { font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:16pt; text-align:justify; margin-left:10 mm; margin-right:10 mm; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-2x { font-family:Garamond,serif; font-size:30pt; line-height:35pt; margin-left:10 mm; text-align:justify; margin-right:10 mm; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-3 { font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:16pt; text-align:justify; margin-left:24mm; margin-right:10 mm; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-3x { font-family:Garamond,serif; font-size:30pt; line-height:34pt; margin-left:24mm; text-align:justify; margin-right:10 mm; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-3a { font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:16pt; margin-left:16mm; margin-right:10 mm; text-align:justify; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-3ax { font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:16pt; margin-left:22mm; margin-right:10 mm; text-align:justify; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-3b { text-align:justify; font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:16pt; margin-left:30mm; margin-right:10 mm; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-3c { text-align:justify; font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:16pt; margin-left:40mm; margin-right:10 mm; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-3d { text-align:justify; font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:16pt; margin-left:50mm; margin-right:10 mm; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-3e { text-align:justify; font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:16pt; margin-left:80mm; margin-right:10 mm; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-4 { font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:16pt; text-align:center; margin-left:10 mm; margin-right:10 mm; margin-top:9pt; margin-bottom:9pt; } p.big-4x { font-family:Garamond,serif; font-size:18pt; text-align:center; margin-left:10 mm; margin-right:10 mm; } p.big-4x1 { font-family:Garamond,serif; font-size:16pt; text-align:center; margin-left:10 mm; margin-right:10 mm; } p.big-5 { text-align:justify; font-family:Garamond,serif; font-size:13pt; line-height:16pt; text-decoration:underline; margin-left:20mm; s .3ɴZ!s눋ش>!Z!svش>!6c>u3&6ce<|t<|t =!s1ذG&>3e< u|e8te<|te&t eAA<"uAeA<"u< tEA<|t<|u&E IW&>&M_N6cQ3ɸ&M_N6cZ鏽@>uFs" u< hjV/s tފ6ފ QRaZYs +! 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