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Vorbemerkung

Der Technologietransfer - in den alten wie in den neuen Bundesländern - wird nach Meinung der Nutzer im internationalen Wettbewerb wie auch der Akteure - der Unternehmer, Transfer-Dienstleister und Forscher - immer noch mehr verwaltet als gestaltet. Dramatisch verringert sich die Nutzung der ohnehin nicht üppigen Patent- und Schutzrechtsausbeute der deutschen Forschung. Viele Produkte "Made in Germany" sind nicht ausreichend innovativ, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.

Die Industrieforschung in den neuen Bundesländern ist auf ein Fünftel in den Jahren 1990 bis 1994 geschrumpft. Damit sind bestehende Kooperationen aufgelöst, an deren Stelle bislang noch keine neuen Strukturen traten. Dies ist Chance und Risiko zugleich: Wie kann Bewährtes aus den erfolgreichen siebziger und achtziger Jahren der Bundesrepublik in die neuen Länder transformiert werden? Wie sollen dort bestehende Erfahrungen eingebracht werden? Und wie werden die Interessengruppen im Dialog und kreativem Meinungsstreit auch bislang unbekannte oder ungenutzte Formen des Transfers gestalten ? Darauf Antworten zu finden, Erprobtes zu bewahren und Probleme zukunftsorientiert zu definieren bzw. zu lösen - das ist eine Herausforderung unserer Tage.

Diese Herausforderung nahmen die Akteure des Wirtschaftspolitischen Diskurses der Friedrich-Ebert-Stiftung am 12. Dezember 1994 in Berlin an. Unter der Diskussionsleitung von Guido Baranowski, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Technologiezentren (ADT), Dortmund, unterzogen die Teilnehmer die Transferlandschaft im Westen, vor allem aber im Osten einer kritischen Analyse (1). Vielfalt und Wirkungsgrad der Strukturen in der Bundesrepublik bildeten den Ausgangspunkt für Vorschläge zur effizienteren und projektbezogenen Arbeit in flexiblen, produktorientierten Einheiten (2). Welche Rahmenbedingungen von wem zu schaffen sind, um den raschen Transfer von der Produktidee zum Produkt bei ökologischem und nachhaltigem Forschen und Produzieren zu bewirken, erarbeiteten die Teilnehmer in ersten Ansätzen (3).

Fazit der Diskussion: Wenn Technologietransfer erfolgreich sein soll, muß der produktionsorientierte Kreislauf: Produktidee -> wertschöpfende Arbeit zum Produkt -> Markteinführung -> Kritik des Produkts im Wettbewerb -> neue Produktidee unter den erforderlichen ökonomischen und ökologischen Bedingungen in kürzester Zeit, mit einem überschaubaren Projekt-Team von

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Fachleuten aus Forschung und Produktion, unter staatlicher Förderung und Mitarbeit der Banken im Sinne der Risikokapitalbeteiligung ablaufen. Der Wettbewerb der Produkte muß sich insbesondere vom Preiswettbewerb zu einem Innovationswettbewerb verlagern. Dies zu bewirken ist Sache der Transfereinrichtungen in Zusammenarbeit mit Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.

Die Tagung wurde von der Abteilung Wirtschaftspolitik des Forschungsinstituts der Friedrich-Ebert-Stiftung unter der Verantwortung von Dr. Hannes Tank geplant und organisiert. Verfasserin der Broschüre ist Verena Leuterer aus Dresden. Das Tagungssekretariat führte Ingrid Witt.

Bonn, März 1995


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Oktober 2000

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