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Stark, Robert (1869 - 1929)

Geboren am 8. Juni 1869 in Bernstadt. Erlernte nach der Volksschule den Beruf eines Friseurs und Perückenmachers. Nach der Lehre Wanderschaft in Deutschland. Seit 1890 Mitglied des 1889 gegründeten "Verbandes der Barbier-, Friseur- und Perückenmachergehilfen Deutschlands", arbeitete von [1888] bis 1889 in Potsdam, von 1889 bis 1890 in Oldenburg (Oldenburg), siedelte 1890 nach Hamburg um, dem Sitz seiner Gewerkschaft. Im Februar 1892 zum Vorsitzenden des Zweigvereins Hamburg gewählt. Delegierter auf dem 3. Kongreß vom 2. bis 3. Mai 1892 in Köln, der den Namen der Organisation in "Verband deutscher Barbiere, Friseure und Perückenmacher" änderte (19 Zweigvereine mit 636 Mitgliedern). In Hamburg einer der populärsten Agitatoren gegen den Kost- und Logiszwang und die menschenunwürdigen Arbeitszeiten. Wegen seines Engagement für seine Gewerkschaft im Juni 1892 als Geselle entlassen, machte sich in Februar 1893 als Barbier, Friseur, Heildiener und Händler mit Parfumerien in Hamburg selbständig. 1893 als Verbandskassierer in den Zentralvorstand kooptiert. Mitglied der SPD. Auf dem 4. Kongreß vom 28. bis 30. Mai 1894 in Berlin als Nachfolger Robert Heidmanns zum Vorsitzenden und Redakteur des Verbandsblattes gewählt ("Der Kundschafter", ab 1895: "Barbier- und Friseur-Zeitung"). Während des Berliner Kongresses in eine Kommission gewählt, die eine umfängliche Denkschrift über die Arbeitszeit im Friseurgewerbe für den Bundesrat und den Reichstag erarbeitete. ("Die Arbeitszeit beträgt in Norddeutschland durchschnittlich 100 bis 105 Stunden wöchentlich..."). Im Juni 1894 Mitbegründer eines Fortbildungsvereins in seinem Stadtteil Rothenburg. Eine der Hauptforderungen Starks - die Einführung der gesetzlichen Bestimmungen über die Sonntagsruhe - ging am 1. April 1895 mit den entsprechenden Einführungen der gesetzlichen Bestimmungen in Erfüllung.

Robert Stark legte am 15. Mai 1895 beide Gewerkschaftsämter wegen eines plötzlichen Augenleidens nieder. Als selbständiger Friseur weiterhin standespolitisch aktiv nach der Errichtung von Zwangsinnung im Friseurgewerbe auf Grund der Gewerbeordnungsnovelle vom Juli 1898. Kooperierte mit seiner alten Gewerkschaft in Arbeitszeitfragen bis zur Jahrhundertwende. Redakteur des Innungsorgans "Hamburger Mitteilungen". 1899 in den Hamburgischen Staatsverband aufgenommen. Delegierter auf verschiedenen nationalen Innungsbundestagungen. 1905 Schriftführer der Hamburger Organisation. Blieb in diversen Zeitungspolemiken mit bürgerlichen Politikern seinen sozialdemokratischen Ansichten treu. Verlangte auf der Innungsbundestagung 1909 in Wiesbaden das Ende der "Lehrlingszüchterei". Stand politisch während des Weltkrieges auf dem äußersten rechten Flügel der Sozialdemokratie und trat nach der Novemberrevolution in den Dienst der Hamburger Schwerbeschädigtenfürsorge. Mitglied des "Zentralverbandes der Angestellten". Robert Stark erlag auf einer Urlaubsreise am 8. August 1929 einem Herzschlag.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998

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