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Lorch, Adam (1867 - 1933)

Geboren am 23. Juni 1867 in Mägerkingen (Kreis Reutlingen) als Sohn eines Landwirts und Gemeindetagelöhners, verheiratet, evangelisch, später Dissident. Verzog nach seiner Heirat 1899 von Mägerkingen nach Stuttgart. Arbeitete zunächst als Handlungsdiener, später als städtischer Arbeiter bei der Latrineninspektion. Mitglied des "Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter". 1908 Wahl in den Arbeiterausschuß der Stuttgarter Gemeindebetriebe. Im gleichen Jahr Wahl zum Beisitzer in den Vorstand der Stuttgarter Filiale und zum Delegierten des örtlichen Gewerkschaftskartells. 1909 Schriftführer im Vorstand der Filiale. 1910 bis 1916 Beisitzer. 1912 Delegierter für die württembergische Gaukonferenz des "Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter". Der 6. Verbandstag vom 2. bis 8. Juni 1912 in München verlegte den Sitz des Ausschusses von Hamburg nach Stuttgart. Die Mitgliederversammlung der Filiale Stuttgart wählte am 21. Juni 1912 Adam Lorch in das höchste gewerkschaftliche Kontrollgremium. Delegierter auf dem 7. Verbandstag vom 24. bis 30. Mai 1914 in Hamburg, eines der Präsidiumsmitglieder des Verbandstages. Nach dem Hamburger Verbandstag 1914 erneut in den Ausschuß gewählt.

Zum Ende des Jahres 1914 mußte der gewählte Ausschußvorsitzende Christian Lang zum Kriegsdienst einrücken. Anfang 1915 wurde Lorch zu seinem Nachfolger gewählt. Stellte sich im Jahr 1916 beim Ausschluß des 2. Vorsitzenden Franz Lagodzinski auf die Seite des Verbandsvorstandes, obgleich Lorch - ebenso wie der Ausgeschlossene - zur sozialdemokratischen Kriegsopposition neigte. Lorch, der auch zeitweise die Geschäfte des Filialvorstandes führte, war verantwortlich für ein Manko in der Ortskasse von 284 Mark. Im Verlauf des Frühjahrs 1916 wurde Lorch von der Mehrheit der Ausschußmitglieder aus dem Kontrollgremium ausgeschlossen, obgleich er das Defizit ausgleichen wollte. Die Mehrheit der Stuttgarter Filiale solidarisierte sich hingegen mit Lorch. War zeitweise aus dem Verband ausgeschlossen. [1917] USPD, Übertritt [1920] zur KPD. 1924 erneut als Beisitzer in den Filialvorstand gewählt, nahm die Wahl wegen zu geringer Stimmenzahl nicht an. 1925 erneut Wahl in den Vorstand für ein Jahr. Spielte in der freigewerkschaftlichen Gemeindearbeiterbewegung seit dieser Zeit keine dominierende Rolle mehr. Adam Lorch starb am 10. Dezember 1933 in Stuttgart.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998

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