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Dorner, August (1876 - 1937)

Geboren am 5. August 1876 in Glatz als Sohn eines Malermeisters, verheiratet. Erlernte nach der Volksschule den Beruf eines Handschuhmachers. [1902] Umzug nach Stuttgart, erwarb im Dezember 1906 die württembergische Staatsangehörigkeit. Arbeitete in Stuttgart zunächst als Masseur, später als "Einkassierer" bei den städtischen Werken. Mitglied im Verband der "Gemeinde- und Staatsarbeiter". Trat 1915 in den Verbandsausschuß ein, der auf dem Münchner Verbandstag 1912 von Hamburg nach Stuttgart verlegt worden war. Die Stuttgarter Mitgliedschaft wählte den gebürtigen Schlesier im Januar 1916 für ein Jahr zum Vorsitzenden der Filiale Stuttgart, nachdem nahezu der gesamte Ortsvorstand zum Kriegsdienst eingezogen worden war. 1916 wurde der Ausschußvorsitzende Adam Lorch von der Mehrheit des Kontrollgremiums seines Postens enthoben. Die Ausschußmitglieder kreideten dem Linksoppositionellen finanzielle Unregelmäßigkeiten in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Stuttgarter Filiale an.

Am 20. April 1916 wurde Dorner zum Vorsitzenden des Ausschusses gewählt, trat allerdings im September des gleichen Jahres sofort von seinem Amt zurück, nachdem der 1914 gewählte Christian Lang vom Kriegsdienst in die württembergische Hauptstadt zurückkehrte. 1920 erneut von der Stuttgarter Mitgliedschaft in den Ausschuß nachgewählt, hatte dieses Amt bis September 1922 inne. Vertrat den Ausschuß auf der 1. Reichskonferenz der Reichs- und Staatsarbeiter vom 29. bis 30. Oktober 1921 in Berlin. Der Sozialdemokrat Dorner unterlag bei der Vorstandswahl im Mai 1920 auf der außerordentlichen Generalversammlung des Stuttgarter Gewerkschaftskartells knapp der dominierenden USPD/KPD-Mehrheit. Im Juni 1922 nach Umgruppierung der politischen Kräfte von der SPD/USPD-Mehrheit in den Stuttgarter Gewerkschaftsvorstand delegiert. Schied 1923 aus dem Vorstand aus. 1922 Beisitzer im Filialvorstand des "Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter". Dorner spielte seit 1923 keine dominierende Rolle mehr in der Stuttgarter Gemeindearbeiterbewegung. Er starb am 20. Juni 1937 in Stuttgart.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998

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