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Basener, Friedrich (1866 - )

Geboren am 1. Januar 1866 in Riesenkirch (Westpreußen). Zog 1891 nach Hamburg. Zeitweise arbeitslos, trat um 1895 als Rammer in den Dienst der Hamburger Baudeputation. Erwarb 1902 das Hamburger Bürgerrecht. Nach dem Zusammenbruch der Hamburger Ortsgruppe zählte Basener 1900 zu den Wiederbegründern der Hamburger Filiale des damaligen "Verbandes der in Gemeinde- und Staatsbetrieben beschäftigten Arbeiter und Unterangestellten". 1902 zum Kassierer der Organisation in der Hansestadt gewählt. Basener gehörte zu den Steinsetzern der Elbmetropole, die sich gegen eine Mitgliedschaft in der Berufsorganisation "Zentralverband der Steinarbeiter Deutschlands" entschieden hatten und deren Mitgliedschaft bei den organisierten Gemeinde- und Staatsarbeitern zu scharfen Grenzkonflikten der beiden freigewerkschaftlichen Organisationen führte.

Basener spielte als Integrationsfigur für eine einheitliche Interessenvertretung der Hamburger Staatsarbeiter eine zentrale Rolle. 1903 wurde er hinter Heinrich Schönberg zum 2. Vorsitzenden in Hamburg gewählt, einem Amt, das er bis 1912 innehatte. (Verbandsname seit 1906: "Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter".) Auf Beschluß der 3. Generalversammlung des Verbandes vom 14. bis 18. April 1903 wurde der Sitz des Verbandsausschusses von Berlin nach Hamburg verlegt. Basener konnte an dieser Entscheidung nicht mitwirken, da auf Betreiben seines Ressortchefs, ihm der Urlaub zur Wahrnehmung seines Delegiertenmandats verweigert wurde. Wahl in den Verbandsausschuß durch die Hamburger Mitgliedschaft im April 1903. (Vorsitzender: Heinrich Schönberg.) Nach dem Rücktritt Schönbergs im Oktober 1903 übernahm Hermann Schultz kurzfristig den Ausschußvorsitz, um ihn im August 1904 an Friedrich ("Fritz") Basener abzutreten. Der Sozialdemokrat Basener wurde nach dem Verbandstag 1906 in Mainz und 1909 in Dresden von der Hamburger Mitgliedschaft stets in den Ausschuß delegiert und in seinem Amt als Vorsitzender durch den Ausschuß bestätigt. Im Ausschuß galt er als Sprachrohr Heinrich Schönbergs, der auf eine Abwahl des amtierenden Verbandsvorsitzenden Albin Mohs' hinsteuerte. Teilnehmer an den Verbandstagen 1906 (Mainz) bis 1914 (Hamburg).

Der 5. Verbandstag vom 2. bis 8, Juni 1912 in München verlegte den Ausschußsitz von Hamburg nach Stuttgart. Basener verlor damit sein Mandat. Im gleichen Jahr mußte er bei der Wahl zum 2. Vorsitzenden der Hamburger Organisation Albert Ihle weichen. Von 1912 bis 1917 Beisitzer im Vorstand der Hamburger Filiale. 1917 kam es zu schweren Konflikten im Filialvorstand wegen der Zusammenlegung der elf Betriebskrankenkassen des hamburgischen Senats. Als Vorstandsmitglied der Betriebskrankenkasse der Baudeputation weigerte sich Basener mit der Mehrheit der Vorstandsmitglieder einer Fusion zuzustimmen. Die Mitgliederversammlung der Hamburger Filiale beschloß am 20. Juni 1917 "Gegenmaßnahmen von schärfster Wirkung". Wegen "Vergehen gegen die Gesetze der Organisation" keine Wiederwahl in den Vorstand. Der Steinarbeiter spielte in der Hamburger Staatsarbeiterbewegung keine ersichtliche Rolle mehr. Basener lebte bis 1943 als Rentner in Hamburg. Im Dezember 1943 aus Hamburg evakuiert, wohnte er bis März 1944 in Lichtenfels (Bayern). Zog im März 1944 in sein Geburtsdorf nach Westpreußen.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998

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