Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Einen deutlichen Trennungsstrich zwischen der SPD des Godesberger Programms und den Anhängern der Theorie des Staatsmonopolistischen Kapitalismus (Stamokap) zieht jetzt der SPD-Parteivorstand. In einem Positionspapier, das der stellvertretende Parteivorsitzende H. Koschnick , der Politologe Richard Löwenthal und das frühere Jungsozialisten-Vorstandsmitglied Johanno Strasser verfasst haben, heißt es ausdrücklich, dass sich niemand der SPD anzuschließen brauche, der die Grundsätze der Sozialdemokratie nicht teile. Wer ihr trotzdem angehöre, der schädigt unsere Sache, weil er Unklarheit über deren Inhalte verbreitet und das Bild der Partei in der Öffentlichkeit verwirrt. Die Verfasser des Papiers regen eine politisch-inhaltliche Auseinandersetzung über die Stamokap-Theorie in der SPD an. Zugleich wird aber auch einigen Vertretern des Stamokap-Flügels, die bislang Grundsätze des Godesberger Programms und Beschlüsse der Bundesparteitage missachtet und öffentlich diskreditiert hätten, indirekt Parteiordnungsverfahren angedroht.
Online-Suppl. Erweiterung des Berichtszeitraums von Mitte 1977 bis zur Jetztzeit /
Autor: Dieter Schuster.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2003 ff
Stichtag:
13. Sept. 1977
Das Präsidium der SPD erklärt: In diesen Tagen gilt es, über alle weltanschaulichen und parteipolitischen Grenzen hinweg, Terroristen zu ächten, Demagogen die kalte Schulter zu zeigen und zu beweisen, dass die Gemeinsamkeit der Demokraten stärker ist als kaltblütiger Mord. Der Grundpakt der Demokraten darf nicht zerstört werden. Alle, die der SPD angehören oder ihr nahe stehen, wissen, was es zu verteidigen gilt: unseren liberal und sozial ausgerichteten Rechtsstaat. Wir Sozialdemokraten appellieren an alle Mitglieder und Freunde: Helft mit, dass die Terroristen und gefährlichen Demagogen ihre Ziele nicht erreichen.