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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Online-Suppl. Erweiterung des Berichtszeitraums von Mitte 1977 bis zur Jetztzeit / Autor: Dieter Schuster.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2003 ff

Stichtag:
27. Nov. 1979

Der Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) erklärt: „Mit großer Skepsis beobachtet der Bundesvorstand der ASF die Bemühungen mehrerer Bundesländer um die Schaffung von zusätzlichen Teilzeitarbeitsplätzen. Unter sehr unterschiedlichen Bedingungen werden Förderungsprogramme aufgelegt bzw. geplant. Teilweise werden den Firmen erhebliche Zuschüsse angeboten, die sich bereit erklären, Teilzeitarbeitsplätze zur Verfügung zu stellen. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass bisherige Vollzeitarbeitsplätze in solche mit Teilzeitarbeit umgewandelt werden aus dem alleinigen Grund, die Zuschüsse zu bekommen. Bei dieser Methode der Umwandlung fehlen sehr oft das Mitspracherecht und die Einwirkungsmöglichkeiten der Betriebsräte. Nicht ohne Grund weist auch die IG Metall darauf hin, dass die Teilzeitarbeit für Frauen nicht die gleichberechtigte Teilnahme am Arbeitsleben mit sich bringt, sondern sehr oft auf eine Arbeitszeitverkürzung bei voller Arbeitsleistung ohne entsprechenden Lohnausgleich hinausläuft. Es sollte auch berücksichtigt werden, dass unter den arbeitslosen Frauen nur ein Drittel eine Teilzeitarbeit, aber zwei Drittel eine Vollzeitarbeit suchen.

Der Bundesvorstand der ASF bekräftigt in diesem Zusammenhang erneut seine Forderung nach einer Verkürzung der täglichen Arbeitszeit für alle Arbeitnehmer auf 6 Stunden täglich. Eine solche Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich würde das Problem der Teilzeitarbeitssuchenden wesentlich verringern und Männern und Frauen gleichermaßen ermöglichen, sich ihren Aufgaben in Beruf, Familie und Gesellschaft zu widmen. Wo Teilzeitarbeit noch nötig ist, muss diese für Mann und Frau gleichberechtigt angeboten werden. Sozialversicherungsrechtliche Nachteile dürfen nicht entstehen; Aufstiegschancen, Arbeitsplatzsicherheit, Fort- und Weiterbildung und die Mitbestimmung des Betriebsrates müssen gewährleistet sein.„

Zu den Entwicklungen im Iran erklärt der Präsident der SI, W. Brandt, u. a.: „Die Sozialistische Internationale möchte auch auf diesem Wege ihre große Besorgnis und Anteilnahme im Zusammenhang mit den Vorgängen um die Besetzung der Botschaft der USA in Teheran zum Ausdruck bringen. Die Mitgliedsparteien der Sozialistischen Internationale haben während der Zeit des Schah-Regimes den Kampf des iranischen Volkes für Freiheit und Demokratie entschieden unterstützt. Es kann daher der Sozialistischen Internationale nicht gleichgültig sein, wenn der Eindruck aufkommen muss, als ob die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit auch im heutigen Iran keine Gültigkeit hätten.

Die Sozialistische Internationale stellt sich hinter den Beschluss des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen und fordert die Verantwortlichen im Iran auf, die Unverletzlichkeit der diplomatischen Einrichtungen wieder herzustellen und auf die Geiselnehmer Einfluss zu nehmen, damit die dort Festgehaltenen freigelassen werden. Der Kampf für die Selbständigkeit eines Volkes und für die Verwirklichung der sozialen Gerechtigkeit sollte nicht durch Aktionen belastet werden, die die Würde des Iran und die Aufrichtigkeit der Persönlichkeiten, die gegen das Regime des Schahs gekämpft haben, in Zweifel ziehen.„


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