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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Online-Suppl. Erweiterung des Berichtszeitraums von Mitte 1977 bis zur Jetztzeit / Autor: Dieter Schuster.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2003 ff

Stichtag:
28. Okt. 1979

Kinderreiche Familien sollen beim Bauen einen bestimmten Betrag von der Steuerschuld abziehen können. Für eine solche Umgestaltung des Paragraphen 7b des Einkommenssteuergesetz setzt sich Bundesbauminister D. Haack vor der wohnungspolitischen Konferenz der bayerischen SPD ein.

D. Haack schlägt vor, den abschreibungsfähigen Höchstbetrag pro Kind um eine noch zu fixierende Summe aufzustocken und die darauf entfallende Abschreibung von der Steuerschuld des Bauherrn abzuziehen. Mit einer solchen Regelung werde erreicht, dass die zusätzliche Förderung einkommensneutral den Familien mit Kindern zugute komme. Als weiteres Instrument familienpolitisch orientierter Wohnungspolitik will D. Haack das Wohngeld stärker familienbezogen ausgestalten. Künftig soll bei der Novellierung des Wohngeldgesetzes besonders darauf geachtet werden, dass Haushalte mit vier und mehr Familienangehörigen besser gestellt würden. D. Haack erinnert daran, dass es derzeit in der Bundesrepublik mehr als 2,3 Millionen Haushalte mit fünf und mehr Personen gebe. Ein großer Teil von ihnen verfüge noch immer nicht über eine Wohnung, die eine angemessene Unterbringung aller Familienangehörigen erlaube.

Nachdrücklich lehnt D. Haack die Forderung des stellvertretenden CDU-Vorsitzenden K. Biedenkopf ab, der Staat müsse sich aus der Wohnungspolitik zurückziehen, weil die Grundversorgung mit Wohnungen gesichert sei. Der globale Ausgleich auf dem Wohnungsmarkt verdeckt nach Ansicht D. Haacks erhebliche regionale und strukturelle Ungleichgewichte. Fast 800.000 Menschen lebten noch in Obdachlosenasylen oder ähnlichen Unterkünften. Unter diesen Lebensbedingungen würden 300.000 Kinder aufwachsen, betont er.


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