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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Online-Suppl. Erweiterung des Berichtszeitraums von Mitte 1977 bis zur Jetztzeit / Autor: Dieter Schuster.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2003 ff

Stichtag:
22./23. Juni 1979

Parteirat, Parteivorstand und Kontrollkommission der SPD behandeln das sogenannte „ Junker -Papier„. Die Diskussion, die ohne förmliche Beschlüsse geführt wird, macht deutlich, dass folgende Forderungen und Aufgaben im Vordergrund stehen: Erhaltung und Ausweitung der Offenheit des Gesprächs über die die Sozialdemokratie betreffenden grundsätzlichen und praktisch-politischen Fragen; Absage an jede Verengung gegenüber den Befürchtungen junger Menschen und anderer, die wegen der Zukunftsfragen besorgt sind. Neben der notwendigen Abgrenzung zu grünen Parteien ist ebenso Offenheit notwendig für neue Lebensformen und Einstellungen, wie sie viele junge Menschen heute in Bürgerinitiativen und z.B. auf dem Evangelischen Kirchentag artikulieren. Bürgerinitiativen sind nicht immer als Konkurrenz, sondern oft auch als Partner zu verstehen; Bereitschaft der Partei zum unvoreingenommenen Dialog mit den Bürgern. Die jüngsten Kommunalwahlkämpfe in Rheinland-Pfalz und an der Saar haben gezeigt: Bürgernahe Darstellung sozialdemokratischer Politik hat Erfolg.

Die SPD wird in einen noch stärkeren Dialog mit den Bürgern eintreten; Sichtbarmachen des wertgebundenen Handelns sozialdemokratischer Politik als wesentliche Grundlage für die Vertrauensarbeit der Partei. Gerade eine regierende SPD dürfe sich nicht in eine unfruchtbare Auseinandersetzung zwischen Regierung und Partei hineinreden lassen. Vielmehr gelte es die - oft unvermeidbare - Spannung zwischen Regierungsarbeit und Parteivorstellungen zu erkennen; Notwendigkeit einer Konzentration auf die jeweils wichtigen Themen und Inhalte. Deshalb schlägt W. Brandt für den Parteitag in Berlin z.B. vor: Die Parteigliederungen sollten sich um kürzere und zielstrebigere, also politischere Anträge bemühen. Ausführlich wird auch darüber diskutiert. die Beratungen der Parteitage zu straffen, vor allem die Zahl der Anträge zu vermindern bzw. dem Parteirat den Auftrag zu geben, Anträge vorweg zu behandeln.


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net edition fes-library | 2003