Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Auf dem Bundeskongress der Jungsozialisten in Aschaffenburg erklärt der SPD-Bundesgeschäftsführer E. Bahr , dass SPD und Jungsozialisten vor einer neuen Phase fruchtbarer und kritischer Diskussion stehen. Die Gefahr eines Auseinanderbrechens des Verbandes wie in der Vergangenheit bestehe nicht mehr. Vor den 300 Delegierten, die etwa 350.000 Mitglieder vertreten, fordert E. Bahr die Jungsozialisten auf, Resignation, Hoffnungen und Sorgen in der Jugend, wie sie in der Alternativ-Bewegung zum Ausdruck kämen, aufzunehmen. Zugleich kritisiert er, dass die Jusos zu lange gezögert hätten, in die Betriebe zu gehen. Der mit 253 von 297 Stimmen wiedergewählte Vorsitzende G. Schröder sagt dazu, dass die Jungsozialisten ihren Einfluss auf junge Arbeitnehmer und die DGB-Gewerkschaften stärken wollten. Zugleich kündigt er eine kritische, aber solidarische Mitarbeit in der Mutterpartei an. In ihren zahlreichen Beschlüssen fordern die Jungsozialisten unter anderem die Stilllegung aller Kernkraftwerke und die Aufhebung der Verjährung für NS-Verbrechen. Außerdem distanzieren sie sich von kommunistischen Gruppierungen. Ein Berliner Antrag auf Vergesellschaftung von 39 Großbetrieben wird nur als Material an die Untergliederungen verwiesen, zugleich jedoch betont, dass man weiterhin für die Vergesellschaftung von Schlüsselindustrien eintrete.
Online-Suppl. Erweiterung des Berichtszeitraums von Mitte 1977 bis zur Jetztzeit /
Autor: Dieter Schuster.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2003 ff
Stichtag:
30. März 1979
Im Kernkraftwerk Three Mile Island in Harrisburg in den USA wird wegen eines Unfalls Katastrophenalarm ausgelöst. Seit drei Tagen strömt aus einem Reaktor radioaktiver Dampf aus.