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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Online-Suppl. Erweiterung des Berichtszeitraums von Mitte 1977 bis zur Jetztzeit / Autor: Dieter Schuster.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2003 ff

Stichtag:
18. März 1979

Auf einer Landeskonferenz der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) in Stuttgart wirft der baden-württembergische SPD-Landesvorsitzende E. Eppler der CDU eine „reaktionäre Familienpolitik„ vor, die sich am Idealbild einer mittelständischen Kleinfamilie aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts orientiere. Die SPD dürfe nicht hinnehmen, „dass nun alles zurückgenommen werden soll, was unseren Frauen im letzten Jahrzehnt an Eigenständigkeit, Selbstbewusstsein, an Geltung in Gesellschaft und Beruf zugewachsen ist„. Die Kernfrage der Familienpolitik laute nicht: „Wie bringen wir die Frau zurück zu Kindern und Küche„, betont E. Eppler , sondern „wie soll Familie aussehen in einer Welt, in der es selbstverständlich ist und bleiben muss, dass das Mädchen genauso einen Beruf erlernt wie der Junge„.

Nach E. Eppler muss die klassische Aufgabenteilung in der Familie zwischen Mann und Frau heute zum Vorteil beider Partner überwunden werden. Zeiten der Berufstätigkeit sollen künftig wechseln mit Zeiten der Kinderbetreuung und der Haushaltsarbeit, „und dies nicht allein bei der Frau„. Mit dem Argument, dass bei einer Quotenfestschreibung eine Mehrbeteiligung unmöglich gemacht werde und es diskriminierend sei, Frauen nach Quantität statt Qualität zu wählen, lehnen die SPD-Frauen einen Antrag zur Einführung des Quotensystems ab.

Bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz erhält die CDU 51 (55), die SPD 43 (40) und die FDP 6 (5) Sitze. Der Stimmenanteil der CDU geht von 53,9 auf 50,1 Prozent zurück, der der SPD steigt von 38,5 auf 42,3 Prozent. Die FDP verbessert sich um einen Prozent. Ministerpräsident bleibt B. Vogel (CDU).

Bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus in Berlin erhält die CDU 63 (69), die SPD 61 (67) und die FDP 11 (11) Sitze. Statt bisher 147 werden auf Grund einer Abnahme der Gesamtbevölkerung und einer Neueinteilung der Wahlkreise nur noch 135 Mandate vergeben. Prozentual gewinnt die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Richard v. Weizsäcker 0,5 Prozent (jetzt 44,4 Prozent) dazu, während die SPD mit 42,6 Prozent ihren Stimmenanteil halten kann. Die zum ersten Mal kandidierende „Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz„ erhält 3,7 Prozent der Stimmen. Regierender Bürgermeister einer SPD/FDP-Koalition bleibt Dietrich Stobbe (SPD).


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