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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Online-Suppl. Erweiterung des Berichtszeitraums von Mitte 1977 bis zur Jetztzeit / Autor: Dieter Schuster.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2003 ff

Stichtag:
2./5. Nov. 1978

Auf dem Kongress der Sozialistischen Internationale in Vancouver - dem ersten SI-Kongress außerhalb Europas - wird W. Brandt erneut zum Vorsitzenden der SI gewählt.

Der Kongress beschließt zur Entspannung und Abrüstung: „Das internationale Verhandlungsverfahren für die Beschränkung strategischer Waffen, das Kernwaffenverbot und das Entwicklungsverbot für Kernwaffen muss beschleunigt werden. Die Rüstungsbeschränkungen und Kontrollen müssen mit Dringlichkeit verhandelt werden. Die Rüstungspotentiale müssen auf Produktion zugunsten der Entwicklungsländer umgelenkt werden.„

Zur Weltwirtschaftsordnung: „Die neue internationale Weltwirt-schaftsordnung muss so gestaltet sein, dass sie wirtschaftlichen Fortschritt und eine Neuverteilung des Reichtums in der Welt herbeiführt. Hierzu gehören besonders: die Entwicklung neuer Wachstumsmodelle, eine Reform des Weltwährungssystems, eine Entschuldung der Dritten Welt, die Stabilisierung der Weltmarktpreise von Roh- und Grundstoffen und der Schutz der Energievorräte.„

Zu den Menschenrechten: „Frieden und eine echte Entwicklung können nur garantiert werden, wenn alle Menschen im Besitz ihrer vollen Rechte sind. Die Verwirklichung der Menschenrechte ist abhängig von weltweiter Entspannung und einer gerechten Weltwirtschaftsordnung.„

Der Kongress beschließt einstimmig, die Republikanische Volkspartei der Türkei, der Partei von Ministerpräsident Bülent Ecevit, als Vollmitglied aufzunehmen. Der Generalsekretär der SI erhält den Auftrag, die Möglichkeiten einer verbesserten Zusammenarbeit mit den demokratischen Linken in Griechenland zu prüfen. Der Kongress beschäftigt sich mit der Entwicklung im südlichen Afrika. Dazu erklärt W. Brandt : „Veränderungen herbeizuführen ist so dringend, und die Geduld unserer afrikanischen Freunde ist in solchem Maße erschöpft, dass eine gewaltsame Auseinandersetzung mit ihren zerstörerischen Folgen für die Menschen in der gesamten Region nur vermieden werden kann, wenn rasche Schritte des friedlichen Wandels von der internationalen Gemeinschaft in solidarischem Vorgehen durchgesetzt werden. Namibia könnte ein Modell für eine umfassende Konfliktlösung werden.„


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