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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Online-Suppl. Erweiterung des Berichtszeitraums von Mitte 1977 bis zur Jetztzeit / Autor: Dieter Schuster.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2003 ff

Stichtag:
20. Juni 1978

In dem Aktionsprogramm des Juso-Bundesvorstandes werden als Ziele eine sozialistische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die Vergesellschaftung der wichtigsten „Monopole der Schlüsselindustrie„ und Banken sowie eine staatliche Investitionslenkung bekräftigt. Die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung in den letzten Jahren war, insbesondere seit dem Kanzlerwechsel, nach der Meinung der Jungsozialisten von einem verstärkten Nachgeben gegenüber kapitalorientierten Interessen gekennzeichnet. Dies zeige sich in der Übernahme von Positionen des reaktionären Monetarismus, in deren Gefolge eine Fülle unsozialer Sparmaßnahmen durchgeführt worden seien, welche eine zusätzliche Beschränkung der Endverbrauchsnachfrage bewirkten. Diese Politik habe dazu beigetragen, die Krisenauswirkungen für die Arbeitnehmer zu verschärfen und gleichzeitig den Unternehmern Krisenlasten abzunehmen, indem eine verstärkte Profitsubventionierung eingesetzt habe. Der Bundesregierung werfen die Jungsozialisten u. a. vor, den Konzentrationsprozess und damit die „Entwicklung der Monopole„ begünstigt, zur Vernichtung von Arbeitsplätzen und zur Subventionierung von Unternehmensgewinnen beigetragen zu haben. Die Realität in der Bundesrepublik sei, dass die in schweren Kämpfen der Arbeiterbewegung bereits durchgesetzten Freiheitsrechte abgebaut worden seien. Ziel der Jungsozialisten ist es nach eigener Aussage, „durch eine antikapitalistische Reformstrategie, Macht und Bewusstseinsstrukturen zu verändern und die Kampfbedingungen zu verbessern.„ Die Verwirklichung des Rechtes auf Arbeit heiße die Verwirklichung des Sozialismus. „Eine Politik der konsequenten Arbeitsplatzsicherung und -schaffung muss eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung aufbauen, die die Gesetze des Profitsystems überwindet.„ Die Jungsozialisten werten ihr Programm als „eine Vorgabe für die notwendige Einheit aller Linken in der SPD„. Es eröffne Perspektiven für eine realistische Politik der SPD, „die an den materiellen Bedürfnissen der Arbeiter, der arbeitenden und lernenden Jugend und der sozial Benachteiligten ansetzt und Reformnotwendigkeiten aufzeigt, deren Verwirklichung die Kampfposition der Arbeiterklasse und ihrer Organisation stärken kann.„


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