Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Online-Suppl. Erweiterung des Berichtszeitraums von Mitte 1977 bis zur Jetztzeit / Autor: Dieter Schuster.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2003 ff

Stichtag: 22. März 1978

Die Preisträger des Gustav-Heinemann -Bürgerpreises für 1979 sind: der Kölner Arbeitskreis für das ausländische Kind und der sozialkritische Arbeitskreis Darmstädter Bürger. Die beiden Arbeitskreise erhalten stellvertretend den Preis für alle jene Initiativgruppen, die sich der Probleme ausländischer Kinder annehmen.

In der Bundesrepublik leben z.Z. fast 1 Million ausländischer Kinder und Jugendliche. Im Rahmen des Familiennachzugs kommen jährlich etwa 100.000 Kinder hinzu. Nur ca. 30 Prozent der ausländischen Kinder im Vorschulalter besuchen einen deutschen Kindergarten (70 Prozent der deutschen Kinder.) 60 Prozent der ausländischen Kinder erreichen nicht den Hauptschulabschluss; nur ca. 13 Prozent besuchen weitergehende Schulen (60 Prozent der deutschen Kinder). Nur 30 bis 40 Prozent der ausländischen Jugendlichen erhalten eine berufliche Bildung (bei deutschen Jugendlichen ca. 85 - 90 Prozent).

Der Gustav-Heinemann -Bürgerpreis wurde nach dem Tod des früheren Bundespräsidenten G. W. Heinemann im August 1976 von der SPD gestiftet. Mit der Verleihung des Preises sollen Menschen ermutigt werden, das große Angebot des Grundgesetzes anzunehmen und in ihrer Haltung und ihren Handlungen mehr eigenverantwortliche Mitwirkung und Mitbestimmung mündiger Bürger zu wagen. Über die Preisvergabe entscheidet alljährlich ein Kuratorium, das vom SPD-Parteivorstand berufen wird. Es besteht aus folgenden Mitgliedern: H. Albertz , Reinhard Appel , H. Böll , F. Halstenberg , H. Ehmke , E. Eppler , H. Gollwitzer , Eugen Kogon , Eberhard Jäckel , A. Nau , Diether Posser , J. Rau , C. Schmid , Helmut Simon , Dietrich Spangenberg , Carola Stern , Käte Strobel, Manfred Wichelhaus . Der SPD-Parteivorstand ist an die Entscheidung des Kuratoriums gebunden. Der Preis besteht aus einer Geldleistung in Höhe von 20.000 DM.