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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
15. Jan. 1946

Die amerikanische Militärregierung genehmigt die von Ministerpräsident W. Hoegner (SPD) und anderen Sozialdemokraten beantragte Zulassung der sozialdemokratischen Partei in Bayern.

Der Zentralausschuß der SPD beschließt, daß die folgenden Punkte eindeutige Bestandteile der Vereinbarungen zwischen SPD und KPD vom 20./21. Dezember 1945 sind:
1. Keine organisatorische Vereinigung beider Arbeiterparteien im Bereich von Bezirken, Provinzen, Ländern oder einer Besatzungszone.
2. Die Herstellung der organisatorischen Einheit kann nur durch den Beschluß eines Reichsparteitages erfolgen.
3. In logischer Konsequenz daraus treten beide Parteien bei etwaigen Wahlen mit getrennten Listen auf.
4. Jede gegenseitige Bekämpfung beider Parteien muß unterbleiben, vielmehr die Zusammenarbeit im Geiste der Kameradschaftlichkeit und Gleichberechtigung auf jeden Fall sichergestellt werden.
Die Entschließung wird zwar allen sozialdemokratischen Organisationen zugeleitet, sie darf aber auf Befehl der SMAD weder mündlich noch schriftlich verbreitet werden. Eine Veröffentlichung in der Presse wird ebenfalls verboten.
In zunehmendem Maße werden Sozialdemokraten, die sich im Sinne dieser Entschließung aussprechen, von den Sowjets mit Redeverbot belegt, ihrer Funktionen enthoben und in einigen Fällen auch verhaftet.



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net edition fes-library | Juni 2001