Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Eine Sonderkonferenz der Sozialistischen Internationale über das Verhältnis von Sozialismus und Religion in Bentfeld (Niederlande), an der Delegierte aus elf Ländern teilnehmen, nimmt einstimmig eine Resolution an, die die Frankfurter Erklärung ergänzen soll:
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
9./11. März 1953
Der Sozialismus ist ein sittlicher Protest gegen die Entmenschlichung der Menschen in der modernen Gesellschaft. Er ist unlösbar verbunden mit einer bedingungslosen Anerkennung des Persönlichkeitswertes und der Gleichberechtigung aller Menschen und ihrer geistigen, politischen und wirtschaftlichen Freiheit, Er vertritt das Recht jedes Menschen, bei Entscheidungen, die sein Leben und seine Arbeit bestimmen, verantwortlich mitzuwirken.
Er anerkennt, daß in Europa die christliche Lehre eine der geistigen und ethischen Quellen des sozialistischen Gedankengutes ist. Er begrüßt die wachsende Erkenntnis vieler Christen, daß diese Lehre eine soziale Verpflichtung für sie einschließt.
Der Sozialismus beruht an sich weder auf einer religiösen noch einer antireligiösen Überzeugung. Er ist eine politische Bewegung, bestrebt, die Gesellschaftsordnung nach sozialistischen Grundsätzen zu gestalten. Er ist der Auffassung, daß es keine konfessionell gebundenen Parteien geben sollte.