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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
17./21. Okt. 1952

Auf dem zweiten Kongreß der Sozialistischen Internationale in Mailand sind 36 Parteien mit rund 10 Millionen Mitgliedern vertreten.
Die sozialistischen Parteien verlangen, daß in Europa und in der Welt jede Bedrohung einer freien Nation als Bedrohung aller betrachtet wird. Infolgedessen erweist es sich für alle freien Nationen als notwendig, die Verteidigung zu verstärken, und zwar sowohl individuell als auch kollektiv. Die sozialistischen Parteien erachten es auch als unbedingt notwendig, daß gleichzeitig eine Politik der Versöhnung fortgesetzt wird. Die Sozialistische Internationale appelliert an die vier Besatzungsmächte in Deutschland, die Anstrengungen für eine Viererkonferenz zu verdoppeln mit dem Ziel, Deutschland unter einer Einheitsregierung zu vereinen auf Grund völlig freier Wahlen, welche unter internationaler Kontrolle in ganz Deutschland organisiert werden.
Alle Formen von Kolonialismus und die kommunistische Ausbeutung eines nationalistischen Chauvinismus werden verurteilt. Es soll ein Weltplan gegenseitiger Hilfe zwischen den entwickelten und den unterentwickelten Ländern angestrebt werden. Die Hauptaufgabe der Sozialisten in den entwickelten Ländern sei es, eine der Beteiligung am Hilfsprogramm für die unterentwickelten Gebiete günstig gesinnte öffentliche Meinung zu fördern.
Gemäß dem Antrag des Exekutivbüros wird den sowjetischen Exilgruppen (den Menschewisten) sowie den sozialistischen Parteien von Estland, Lettland, Litauen, Georgien, Armenien das Recht zugesprochen, an den Sitzungen der Sozialistischen Internationale teilzunehmen, jedoch ohne Mitsprache- und Stimmrecht.
M. Phillips (Großbritannien) wird als Präsident, E. Ollenhauer und G. Molkt (Frankreich) werden als Vizepräsidenten gewählt.



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net edition fes-library | Juni 2001