Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
In vielen Orten treffen sich Sozialdemokraten, um zunächst ohne Zustimmung der Besatzungsbehörden, die Sozialdemokratische Partei wieder aufzubauen.
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
Ab Mai 1945
Nach den schlimmen Erfahrungen mit der sich selbst bekämpfenden Arbeiterbewegung und dem Erlebnis gemeinsamer Verfolgung in Zuchthäusern und Konzentrationslagern durch den Nationalsozialismus, wollen viele Sozialdemokraten nach Kriegsende eine einheitliche sozialistische Partei errichten. In einigen Orten der westlichen Besatzungszonen, z. B. in Hamburg, München, Frankfurt, Wiesbaden und Braunschweig, kommt es zur vorübergehenden Bildung von »Aktionsgemeinschaften« mit Kommunisten.
Doch die Sowjetunion und die Kommunisten propagieren zunächst getrennte Parteigründungen, um ihre eigenen Organisationen aufzubauen und die wichtigsten Positionen in der Verwaltung zu besetzen. Erst allmählich ändert sich ihre Taktik. Als die Sozialdemokraten erkennen, daß die Kommunisten ihre alte Taktik fortführen, in den Aktionsgemeinschaften den entscheidenden Einfluß zu gewinnen, distanzieren sie sich von weiteren Einheitsorganisationen.