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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
9. April 1948

Der Parteivorstand der SPD beschließt:
Der Kampf um Freiheit und Demokratie in Europa hat durch den kommunistischen Staatsstreich in Prag eine dramatische Zuspitzung erfahren. Mit der gewaltsamen Gleichschaltung der Tschechoslowakei sind alle Völker im Osten und Südosten Europas unter die totale Diktatur der Kommunisten gezwungen worden.
Eines der nächsten Angriffsziele des Kominform ist Deutschland. In der Ostzone wird durch die Besatzungsmacht die völlige Loslösung dieses Teiles Deutschlands seit 1945 systematisch vorbereitet.
Die Maßnahmen in Berlin sollen die Widerstandskraft der freiheitlich gesinnten Berliner zermürben und die Preisgabe Berlins durch die Westalliierten erzwingen.
Die SPD wird jeden Versuch, das deutsche Volk unter die Diktatur einer kommunistischen >Volksdemokratie< zu zwingen, auf das schärfste bekämpfen.
Diktaturparteien, die in ihren Machtbereichen die demokratischen Freiheiten unterdrücken, verwirken das Recht, sich auf die Demokratie zu berufen.
Die SPD ist sich bewußt, daß starke reaktionäre Kräfte bemüht sind, im Zeichen des notwendigen Kampfes gegen den Kommunismus ihre eigenen, nicht weniger volksfeindlichen Ziele durchzusetzen und dadurch ihre politischen und wirtschaftlichen Machtstellungen zurückzugewinnen oder zu behaupten. Allen Feinden der Demokratie gilt der unerbittliche Kampf der Sozialdemokratie.
Sie begrüßt die Aussicht auf wirtschaftliche Hilfen durch die Annahme des Marshallplanes.



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net edition fes-library | Juni 2001